Über die Relativität der Sportlichkeit
Zugegeben, die Farben sind ungewohnt, eigentlich erwartet man ja einen Ferrari in rassigem Rot, während ein Auto Union / DKW sicherlich oft in Weiss oder Grau daherkam. Für einmal ist es umgekehrt. Aber, welcher ist der sportlichere?
Die meisten würden wohl auf den Ferrari 328 GTS tippen, immerhin ein Rassepferd aus Maranello und in den Achtzigerjahren der Traum vieler Autofans.
Im Vergleich dazu schaut der Auto Union (DKW) 1000 S geradezu brav aus, aber eigentlich hatte er es faustdick hinter den Ohren, respektive unter der Haube, denn der Zweitakter mit drei Zylindern schüttelte im wahrsten Sinne des Wortes 57 SAE-Pferdestärken über die Kurbelwelle zum Getriebe. Diese hatten mit 925 kg nicht allzu viel zu tun und so taugte der schnelle DKW für das Rundstreckenrennen genauso wie für Slalom oder Bergrennen. Und nicht wenige nutzten den Zweitakter im Rennsport, schliesslich liessen sich dem 981 cm3 grossen Motörchen auch mit vertretbarem Aufwand auch noch einige zusätzliche Pferdestärken entlocken. Und in der 1000-er-Klasse war man gut aufgehoben mit dem DKW/AU.
So gesehen muss der Ferrari 328 GTS geradezu als Boulevard-Cruiser verstanden werden. Kaum jemand hätte ihn in den Achtzigerjahren im Rennsport eingesetzt, dafür gab es ja deutlich besser geeignetes und spezialisiertes Gerät. Die meisten dieser Achtzylinder-Sportwagen wurden daher als Freizeitgefährt mit offenem Dach bewegt, um aufzufallen oder etwas vom Thomas Magnum oder Sonny Crockett Lifestyle abzubekommen. Natürlich war der Ferrari schnell, aber es war halt eine andere Zeit. Der DKW aber war in seiner Epoche richtig sportlich und er bewies dies Wochenende für Wochenende …
Natürlich bringen wie über beide Wagen demnächst einen ausführlichen Fahrbericht …




















