Das Prinzip Hoffnung … beim Oldtimerkauf
08.02.2017
Wenn jemand einen Klassiker als Investition kauft, dann orientiert er sich an den Marktwert-Indikationen, um sicherzustellen, dass er den Wagen nicht überzahlt. Doch die Vergangenheit reicht als Gradmesser nicht aus. Um zu bestimmen, wieviel Geld man anlegen kann, muss man sich auch mit dem Potential für die Zukunft befassen. Und hier hat man zwar die Geschichte als Informationsquelle, wie es in Zukunft ablaufen könnte, aber sicher ist dies natürlich nicht.
Es regiert also das Prinzip Hoffnung. Wenn genügend Leute glauben, dass der frühe Porsche 911 noch ein starkes Wertsteigerungspotential hat, dann werden sie auch gewillt sein, Preise für den Sportwagen zu bezahlen, die über den aktuellen Notierungen liegen, schliesslich hoffen sie, dass der Wert noch weiter ansteigen wird. Es ist ein wenig wie in der Börsenwelt. Wenn die Aktienkäufer davon überzeugt sind, dass Google auch weiterhin stark weiterwachsen kann, dann bezahlen sie einen Aktienpreis, der einen Teil des oder gar das ganze antizipierte Wachstum bereits vorwegnimmt. Genau dies passiert auch bei “Blue Chip” Klassikern, wenn auch nicht ganz so extrem. Dies könnte auch erklären, warum es nur einige wenige Fahrzeugtypen sind, die eine derartig überproportionale Wertsteigerung aufweisen, während viele andere, die das Potential eigentlich auch haben müssten, eher vor sich hindümpeln.