Die Idee entstand Anfangs der Sechzigerjahre. Bruce Meyers setzte eine einfache Kunststoffkarosserie auf ein gekürztes Käfer-Chassis, der Buggy war geboren. Meyers kommerzialisierte seinen Entwurf und schuf mit dem Meyers-Manx Buggy das Vorbild einer neuen Fahrzeugklasse. Andere Hersteller wie Apal (Belgien), GP (England) oder Albar (Schweiz) folgten.
Das Rezept war meist dasselbe. Von einem alten VW Käfer wurde das Fahrgestell samt Motor übernommen und eine primitive und meist farbenfrohe Kunststoffkarosserie darüber gestülpt, die knapp die Front und das Heck, nicht aber die Besatzung abdeckten. Begabte Heimwerker konnten sich ihren Buggy selber zusammenschrauben und kamen so für weniger als CHF/DM 10’000 zu einem individuellen Freizeitgefährt. Jeder Buggy war gewissermassen einmalig, denn der Kreativität des Erbauers waren kaum Grenzen gesetzt.
In den frühen Siebzigerjahren boomte das Buggy-Geschäft, Filme wie “The Thomas Crown Affaire”, in dem Steve McQueen einen allerdings mit Sechszylinder-Power befeuerten Dune Buggy fährt, oder “Zwei wie Pech und Schwefel” mit Bud Spencer und Terrence Hill waren an der Euphorie nicht ganz unbeteiligt.
Auch an Autosalons nahmen Buggy-Bauer und Importeure bedeutende Flächen ein und über die Spass-Fahrzeuge wurde auch in der Presse fleissig berichtet. Selbst seriöse Zeitschriften wie die Automobil Revue veröffentlichten Testberichte über Buggies wie den Swiss-Buggy Froggy 1300 und notierte: “Der Swiss-Buggy Froggy versetzt uns in die Pionierjahre der lederbekleideten, wagemutigen Autofahrer zurück, ohne uns mit den Pannen zu quälen, die einst an der Tagesordnung waren”.
Immer breiter und extremer wurden die Schönwetterfahrzeuge, mit Hardtops und sogar Flügeltüren wurden sie sogar wetterfest.
Trotzdem war in den Achtzigerjahren Schluss, denn einerseits fehlte der Nachschub an Käfer-Fahrgestellen, noch mehr aber machten strengere Zulassungsvorschriften den Hobby-Autobauern zu schaffen. Zudem stand den neuen Autofahrergenerationen der Sinn nach luxuriöseren und schnelleren Fahrzeugen.
Lustig aber sind die Buggies bis heute geblieben und an warmen Frühlingstagen werden sie wieder aus der Garage geholt. Und sogar an den Oldtimer-Messen sind sie gerne gesehene Gäste.
Die Fahrt im (nachfolgend) abgebildeten Apal Buggy von 1976, der auf einem Käfer-Chassis des Jahrgangs 1956 (!) aufgebaut wurde, bereitet auch heute noch jede Menge Spass ... Im historischen Fahrbericht mit dem Autodynamics Deserter können Sie nachlesen, wie sich das damals anfühlte.
Eine Bildersammlung zum Thema Buggy ist in unserer Bildermagie-Serie zu finden. Und, wir planen fest, uns mit den Buggies diesen Sommer noch intensiver zu beschäftigen.
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Die Freiheit war wirklich grenzenlos, bis Splittergutachten, Katalysator und Co und auch der Mangel an Ersatzteilen dieser Freiheit ein jähes Ende bereitete.
Aber es war eine schöne Zeit. Ja, Steve McQueens Buggy war schon der Hammer, quasi unsere Messlatte, aber nicht erreichbar.
Sehensüchtig blickten wir nach Amerika, dem Land der noch grösseren (Auto)Freiheit ...
Übrigens fehlt in der Aufzählung mM nach der schönste Buggy(Bauer), die Fa. Ledl in Österreich.
LG Bernd
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