Wenn Originalitätsdenken die Sicherheit gefährdet ...
15.04.2014
Die Vielzahl von Sammler-Fahrzeugen und die gerne ins Feld geführten Privilegien von Oldtimern machen manchem Fahrzeugbesitzer das Leben schwer. Natürlich würde er seinen Wagen gerne so original wie möglich bewahren, aber gleichzeitig steht ihm auch der Sinn für Sicherheit, vor allem dann, wenn er sein Fahrzeug auch im historischen Rennsport oder bei flott gefahrenen Oldtimer-Veranstaltungen einsetzen möchte.
Ein häufiger Schwachpunkt des in die Jahre gekommenen Autos ist das Fahrgestell, das in den Sechziger- und Siebzigerjahren gerne als Rohrrahmen ausgeführt war. Und es gab sogar Hersteller, die ihre Chassis aus Gewichtsgründen aus Holz oder einem Verbund von Metall und Holz fertigten. Diese Materialien halten nicht ewig, die Steifigkeit leidet, die Schweissnähte brechen und der Rost nagt mehr oder weniger offensichtlich am Fundament des Wagens.
Ein Austausch des gesamten Rahmens würde in vielen Fällen Sinn machen, denn erstens kann ein Ersatzchassis heute in wesentlich langlebigerer und besserer Qualität hergestellt werden und zweitens lassen sich manche (u.a. unfallbedingte) Spuren eines langen Autolebens kaum mehr spurlos beseitigen.
Aber, sowohl die FIVA als auch die Zulassungsbehörden könnten anderer Meinung sein, im Extremfall könnte sogar die Betriebserlaubnis erlöschen, im einfacheren Fall die H-Zulassung respektive der Veteranenausweis. Und dies, obschon der Sicherheit in den meisten Fällen besser gedient wäre, denn heutige Schweissnähte halten länger, moderner Stahl ist fester und generell verfügen spezialisierte Betriebe heute über mehr Knowhow als die kleinen Sportwagenbauer der Sechzigerjahre.
Aber eben, Sicherheit taugt bei den Gralshütern der Originalität offensichtlich nicht als Argument. Zumindest noch nicht ....
P.S. Wer zum Knobeln aufgelegt ist, kann auch einmal versuchen die hier gezeigten vier Fahrgestelle zu identifizieren.