Eine häufig gestellte Frage und allerlei Antworten
Als ich noch Neuwagen getestet habe wurde ich dies sehr oft gefragt: «Welches Auto würdest Du mir den heute empfehlen?» Natürllich folgte umgehend die Gegenfrage: «Was willst Du denn und was brauchst Du denn?»
Eine weitere Gegenfrage war jene des Preises, logisch. Allerdings, sofern die erhaltenen Antworten vernünftig tönten, war die Antwort dann meist dieselbe: «Wenn Du einen Garagisten kennst, dem Du vertraust, der in deiner Nähe zu finden ist und der in etwa das im Sortiment hast, was Du suchst, gehe erstmal zu ihm. Denn womöglich wird die Dreiecksbeziehung zwischen Dir, deinem Auto und dem Fachmann, der für den Unterhalt deines Autos sorgt, etwas einfacher wenn Du dem Fachmann traust!» Ich war immer der Meinung, dies sei eine einigermassen intelligente Antwort auf eine Frage, die ich generell sowieso nie beantworten könnte.
Gut, in der Schwemme immer uniformer daherkommender SUV mag die folgende Aussage wohl nicht mehr ganz zutreffen, aber eigentlich wollte ich immer bemerken, dass es wohl einen Grund dafür gibt, dass sich die Hersteller längst von einer Ein-Modell-Politik verabschiedet haben. Denn jeder will etwas anderes und Autokauf ist selten eine Vernunftssache. Und ja, der Fordismus ist längst passé – «jede Farbe, solange sie schwarz ist». Dank ausgeklügelter Fertigungsmethoden ist heute selbst in der Fülle von modularen Baukastenautos kaum ein Wagen zu finden, der punktgenau dem anderen gleicht. Das wäre dann die mustergültige Umsetzung der von Alfred P. Sloan, Direktor von General Motors von 1923 bis 1937, geprägten Philosophie der «flexiblen Massenproduktion» – im Marketingjargon «Sloanismus» genannt.
Alfred P. Sloan, GM Direktor von 1923 bis 1937, fabrizierte – so gut wie möglich – jedem das passende Auto
Aber wie komme ich jetzt darauf? Ja, richtig, Sloan, GM und solche Dinge... Es gibt da auch noch eine andere Frage zu Autos: Jene meiner Wahl, wenn ich mir noch einen Klassiker aussuchen könnte. Die Antwort hier lautet: Ein Buick mit Sedanet-Karosserie zwischen 1942 und 1948 mit Handschaltung. Ich mag frühe Automatiken aufgrund meiner technischen Neugier, man erinnere sich an meinen Blog zur Clunck-O-Matic, aber der Dynaflow ist mir tatsächlich zu langweilig. Ich hoffe, ich trete damit niemandem zu nahe.
Ja, ein Sedanet – oder heisst es Sedanette, ich fürchte, da tun sich wieder Abgründe auf zwischen jenen, die es so schreiben, und den anderen, ich bitte um Aufklärung! – also, da würde ich schwach werden. Solch ein Auto steht bei mir sehr-sehr hoch in der Wunschliste.
Ich weiss, dass das nicht die technische Revolution war, aber optisch ist dies gemäss meiner bescheidenen Meinung der konzentrierte Ausdruck von fast allem, was mir an Autos der 1940er-Jahre gefällt: Die Stromlinie, das Fliessheck, die verschromte Kühlermaske, die abgedeckten Hinterräder, die geteilte Frontscheibe und so weiter. Und der Wagen meiner Wünsche müsste natürlich einen Reihenachtzylindermotor haben. Das verleiht ihm einen gewissen aristokratischen Touch, V8 ist ja gut, Straight-Eight tönt einfach besser, schnell ausgesprochen wie auch aus dem Auspuff-Endrohr. Nein, bitte sparen Sie sich ihre Verkaufsangebote, zuerst wollen diverse Stehzeuge wieder zum Laufen gebracht werden, bevor noch mehr davon ins Haus kommt! Ja richtig, der abgebildete Buick Sedanet eines Freundes – inzwischen verkauft – hatte ein Dynaflow-Getriebe, was mich vor einem grossen Dilemma bewahrt hat!




























