Am Steuer eines Bugatti
Bugatti gehört zu jenen Automarken, die bei den Enthusiasten hoch im Kurs stehen. Ettore Bugatti hat unvergesslich Sport- und Rennwagen gebaut, entwarf aber auch alltagstauglichere Kost für den wohlhabenden Autobesitzer. Zu diesen Fahrzeugen gehört auch der Typ 57, der in den Dreissigerjahren entstand. Und ich durfte mich nun ans Lenkrad dieser Legende setzen. Beim gefahrenen Wagen handelt es sich um eine viertürige Variante mit dem langen Radstand und Aufbau von Herrmann Graber. Einmal einen Bugatti zu fahren, war schon immer mein Wunsch.
Die Bedienungselemente der über 90-jährigen Konstruktion gaben eigentlich überraschend wenig Rätsel auf, wenn man mit rechtsgelenkten Wagen klarkommt. Die Pedale sind da, wo man sie erwartet, das Schaltschema folgt dem klassischen “H”. Starten per Schlüsseldruck.
Los geht's. Mit über 3,3 Meter Radstand ist der Typ 57 weder ideal in der Stadt noch auf engen, verwinkelten Strassen. Eigentlich wollte ich schon etwas enttäuschend ein Fazit ziehen, als ich mich am Ende der Fotosession auf den Rückweg machte. Wie schneller ich wurde, umso besser fühlte sich das Auto an. Die Lenkung vermittelte viel Gefühl für die Strasse, der Motor liess seine acht Zylinder in Reihe fröhlich zappeln. Jetzt konnte ich endlich nachvollziehen, wie gut dieser Bugatti vor fast einem Jahrhundert auf der Strasse im Vergleich zur Konkurrenz gewesen sein muss.
Mit diesem Bugatti verloren lange Reisestrecken ihren Schrecken, sofern die Strasse viele Geraden, schnelle Kurven und wenig Hindernisse aufwies. So waren gewiss sensationell hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten möglich, weit jenseits von dem, was man in einem Austin Seven oder Ford Eifel schaffte.
Ich jedenfalls werde mich noch lange an meine erste Fahrt im Bugatti erinnern …
P.S. Ausführlichere Fahreindrücke und die Geschichte dieses aussergewöhnlichen Bugatti Typ 57 Graber folgen natürlich in einem später erscheinenden Bericht.





















