Der vergessene Lotus Eminence
Bereits 40 Jahre vor dem Erscheinen der Sport-Limousine Lotus Emeya im Jahr 2024 plante Lotus schon die Einführung einer eigenen Repräsentationslimousine. Da man gerade einen starken und leichten V8-Motor in der Entwicklung hatte, erschien dies wohl angesichts der vorherrschenden optimistischen Stimmung naheliegend.
Die Automobil Revue schrieb damals:
“Ein weiteres Projekt, das sich bei Lotus gegenwärtig in einem – allerdings recht frühen – Entwicklungsstadium befindet, betrifft eine Luxuslimousine mit der Bezeichnung «Eminence» Auch sie soll mit dem Vierliter-Achtzylinder und der stufenlosen Getriebeautomatik bestückt werden; die Kunststoffkarosserie ist wie beim Etna als Monocoque ausgebildet.”
Lotus hatte sich 1984 schon einige Gedanken gemacht, welches die Konkurrenten der eigenen Luxuslimousine sein sollten, und nannte in der Pressemitteilung vom 9. Oktober 1984 die Daimler Limousine, den Rolls-Royce Camargue, den Rolls-Royce Phantom, die Monteverdi Luxus-Limousine (auf Basis der Mercedes-Benz S-Klasse), den Mercedes-Benz 500 SEL und den Cadillac Fleetwood.
Beim Radstand hätte der Lotus mit fast 356 cm zu den längsten gehört, in den Aussenabmessungen gliederte man sich mit 546 x 185 x 150 cm (Länge x Breite x Höhe) im Mittelfeld ein. Beim Gewicht von 1700 kg wäre nur gerade der kompaktere Mercedes leichter gewesen. Mit über 360 PS (mit Biturbo sogar über 580 PS) wäre der Lotus Eminence aber sicherlich die schnellste Limousine geworden, und sogar ein – natürlich elektronisch gesteuerter – Vierradantrieb wurde vorgesehen.
Nur 5,9 Sekunden wären für den Spurt von 0 auf 96 km/h vergangen, als Spitze wurden über 260 km/h (162 MPH) verkündet. Und dies bei einem vertretbaren Verbrauch.
Natürlich wäre diese Limousine, die mit einem computergesteuerten aktiven Fahrwerk und anderen Superlativen nur so gestrotzt hätte, sehr teuer geworden. Wohl zu teuer, zumal General Motors, der neue Besitzer von Lotus ab 1986 kaum Interesse daran hatte, die eigene Luxusklasse zu konkurrenzieren.
Und so landete das Projekt wie viele andere in der Versenkung. Übrig geblieben sind nur die eine sehr vorläufige Entwurfszeichnung (Bild oben) und die Pressemitteilung vom Oktober 1984 . Beim Lotus Etna , der derselben Periode entstammte, reichte es immerhin zum Prototyp, über den wir letzthin ausführlich berichtet haben.






















