Weniger, aber gute Erinnerungen
Im Gespräch mit unserem Fotografen Daniel Reinhard ist immer mal wieder die Rede davon, dass zu Zeiten der analogen Fotografie wesentlich weniger Bilder geschossen wurden, als dies heute der Fall ist. Das gilt nicht nur für den publizistischen Bereich, sondern auch im Privaten. Ich kann mich gut erinnern, wie ich mir 1988 erstmals einen «Klick-O-Maten» zugelegt hatte – eine Autofokus-Kamera für den dümmsten, anzunehmenden Verwender – mich!
Ich verbrachte damals einige Zeit in Frankreich um die Sprache zu lernen. Während der drei Monate dort füllte ich vielleicht zwei Filme zu 36 Aufnahmen, mehr nicht. Später dann war dies nicht anders. Von einem Ausflug gab es bestenfalls ein Dutzend Fotos. Das ist eigentlich im Rückblick schade, nur schon wegen der Autos, die damals am Strassenrand zu finden waren. Andererseits – eben – war man mit Abdrücken wesentlicher zurückhaltender. Zudem galt es ja auch noch die Filme entwickeln zu lassen. Und – zumindest in meinem Fall – war es trotz deppensicherer Kamera nicht immer so sicher, dass man tatsächlich auch 36 brauchbare Aufnahmen fabriziert hatte.
Ein Foto von 1995 – geschossen von meiner damaligen Freundin auf Schwarzweiss-Film und darum gelungen – ist mir neulich wieder in die Hände graten und zeigt mich beim Frühstück auf dem Campingplatz des Cluds in Bullet im Waadländer Jura. Von der ganzen Tour durch den Jura auf der Schweizer wie der französischen Seite sind mir vielleicht ein Dutzend Bilder geblieben, nicht die Hälfte davon zeigt meinen Bus. Ich hüte diese Papierabzüge mit grösster Vorsicht, dies kann ich von meinem digitalen Bilderfundus leider nicht behaupten, alleine mein Handyspeicher zählt mittlerweile, zusammen mit der Cloud, über 50'000 Aufnahmen!






















