60 Jahre Ferrari 250 GTO
24.02.2022
Exakt vor 60 Jahren, am Samstag, dem 24. Februar 1962, wurde der Ferrari 250 GTO der Presse und interessierten Kreisen vorgestellt. Kaum jemand konnte sich damals wohl ausmalen, dass hier das wertvollste Auto aller Zeiten entstanden war.
Man sprach damals schlicht von der neuen “Berlinetta”. Die Automobil Revue war eine der ersten Zeitschriften, die den neuen Wagen beschrieben:
"Äusserlich erkennt man den Wagen durch seine lange und aerodynamische Schnauze, welche die Tradition der bisherigen Ferrari-GT-Modelle bricht. Das Heck wurde wie bei den Sportwagen senkrecht abgeschnitten. Im allgemeinen fällt die Karosserie durch eine noch feinere Linienführung als beim bisherigen Berlinetta auf. Die Aussenabmessungen des Wagens lauten: Gesamtlänge 4,32 m, Gesamtbreite 1,6 m und Gesamthöhe 1,21 m.
Der Radstand des leichteren und neu- konstruierten Chassis, das aus dünne- ren Rohren gebaut wurde, beträgt 240 cm.
Das bewährte V-60-Grad-Zwölfzylinder-Triebwerk mit sechs Doppelkörpervergasern erreicht bei 7400 T/min 300 PS, womit der in Serie gebaute Berlinetta das stärkste Fahrzeug aus dem Stalle Ferrari ist. Bei einer Bohrung und einem Hub von 73 x 58.8 mm ergibt sich ein Inhalt von 2953 cm3. Das Gesamtgewicht des Wagens konnte auf 880 kg reduziert werden. Für die Schmierung ist nun ein separater Öltank vorgesehen; dadurch wurde auch die Kühlung des Öls erhöht, wobei zugleich eine grössere Menge Öl in Umlauf gebraucht werden kann.
Der Wagen wurde mit einem Fünfganggetriebe und, wie alle andern Ferrari-Modelle, Dunlop-Scheibenbremsen versehen. Die hintere Starrachse weist nun neben Spiralfedern mit innenliegenden Koni-Stossdämpfern auch noch eine zusätzliche Querblattfeder auf.”
Auto motor und sport lieferte eine Woche später noch ein wenig Prosa und zwei schöne Bilder dazu:
“Der Ferrari 250 GT war bisher der leistungsstärkste Gran Turismo-Wagen seiner Klasse und in den Händen guter Leute kaum zu schlagen. Es versteht sich deshalb von selbst, daß Ferrari dieser Kategorie auch in Zukunft seine vollste Aufmerksamkeit widmen wird. Für die Weltmeisterschaft hat er einen 3 Liter V 12-Zylinder von 300 PS vorbereitet. Dieser Wagen entspricht im Prinzip der bisherigen Berlinetta, wurde jedoch überarbeitet, dreht 400 U/min mehr und besitzt ein Fünfganggetriebe.”
36 Fahrzeuge entstanden zwischen 1962 und 1964, die teuersten Exemplare werden und wurden jenseits von EUR 50 Millionen gehandelt.