Wieso wird der TVR 3000 S nicht immer wertvoller?
17.02.2022
Eigentlich spricht einiges für den TVR 3000 S . Er wurde in den Jahren 1978 und 1979 nur gerade 258 mal gebaut, sieht in den meisten Augen gut aus und lässt sich sportlich fahren. Dank Kunststoff-Karosserie ist zumindest an der Aussenhaut kein Rost zu befürchten und die Antriebstechnik stammt vom Ford Capri 3.0, weshalb man in diesem Bereich kaum mit grösseren (oder unlösbaren) Problemen rechnen muss. Die Überlebensquote dürfte zwar hoch sein, aber mehr als 200 Exemplare werden kaum noch auf unseren Strassen fahren, 150 scheint die vernünftigere Annahme. Man kann ihn sogar als (noch selteneren) Linkslenker kaufen.
Vieles würde also darauf hindeuten, dass die Preise für diesen späten Roadster in den letzten zehn Jahren hätten anziehen sollen. Doch das taten sie nicht. Selbst Exemplare im Bestzustand liegen um EUR 30’000 und das taten sie schon im Jahr 2011, während sich Sportwagen anderer Marken in dieser Zeit verdoppelt oder sogar verfünffacht haben.
Vielleicht liegt es an der allgemeinen Reputation von TVR, am niedrigen Bekanntheitsgrad in unseren Breitengraden, an der Kunststoffkarosserie oder daran, dass man es mit Steckscheiben und einem primitiven Wetterschutz zu tun hat? Oder vielleicht einfach daran, dass weder James Bond noch Steve McQueen je einen fuhren…
Das Gute ist, dass sich Enthusiasten ein solches Auto noch leisten können und damit zu einem wirklich raren Fahrzeug kommen, denn der Eintritt in den “unter-200-noch-auf-der-Strasse”-Club ist anderswo deutlich teurer, vor allem wenn z.B. Pferdchen anstatt TVR-Schriftzügen auf der Haube glänzen.