Hat die Liebe zum Verbrennungsmotor ein Ablaufdatum?
05.02.2022
Wir lieben den Ottomotor, das Geräusch von ansaugenden Vergasern, stampfenden Zylindern und Verbrennungstakten, die durch eine kunstvoll gearbeitete Auspuffanlage nach aussen dringen. Ja, wir vergleichen die Intonation eines Dino- oder Busso-V6, eines BMW-Reihensechszylinders, eines Maserati-V8 oder eines Lamborghini-Miura-V12 schon einmal mit sinfonischen Werken. Für uns gehört diese Geräuschkulisse einfach zum Oldtimer und generell zum Automobil dazu.
Doch die Welt verändert sich. Dem modernen Elektroauto entweichen keine derartigen Töne. Abroll- und Windgeräusche sind lauter als das Surren der Elektromotoren, denen sowieso jegliche Musikalität abgeht.
Unsere Generation allerdings, die mit dem Benzinmotor aufgewachsen ist und sich an Rennstrecken an hochdrehenden V8- und V12-Motoren ergötzen konnte, die stirbt früher oder später aus. Und die jungen Leute, die heute erstmals mit dem Automobil in Kontakt kommen, für die ist vielleicht ein Elektroauto der Standard und nicht dessen Vorgänger.
Es ist also nicht ganz von der Hand zu weisen, dass mit unserer Generation (und vielleicht der nächsten oder übernächsten) auch die Liebe zum Benzinmotor und dessen Geräuschkulisse aussterben könnte. So um 2070 oder 2080 spätestens. Wäre aber schon schade... und es muss auch nicht unbedingt so kommen, schliesslich gibt es auch immer noch Enthusiasten, die Dampflokomotiven sammeln oder Pferdekutschen ...