Klassikerperlen der Zukunft - Mercedes-Benz SLS AMG
23.01.2019
Mercedes-Benz begeisterte die Besucher der IAA im Herbst 2009 in Frankfurt mit einem späten Nachfolger des legendären 300 SL Flügeltürers. Der Mercedes-Benz SLS AMG hatte wie sein Vorfahre einen Rohrrahmen, einen kräftigen Motor vorne und angetriebene Hinterräder. Und seine Türen öffneten genauso nach oben wie es der 300 SL in den frühen Fünfzigerjahren vorgemacht hatte.
Ansonsten ging der moderne SLS natürlich mit der Zeit, hatte statt eines Reihensechszylinders einen 6,2 Liter grossen V8-Motor hinter der Vorderachse. Geschaltet wurde mit einem Transaxle-Siebengang-DSG von Getrag. Natürlich waren alle vier Räder einzeln aufgehängt.
Die Karosserie bestand aus Aluminium und wurde bei Magna Steyr gefertigt. Es gab Platz für zwei Personen und einen brauchbaren Kofferraum. An Bord war einiges an Luxus, inklusive Rückfahrkamera, Klimaanlage, Navigationssystem und Musikanlage.
Trotz Fokus auf Leichtbau (SLS soll für Sport-Leicht-Super gestanden haben) war der SLS AMG über 1,6 Tonnen schwer, bot mit 571 PS aus 6208 cm3 aber auch genügend Leistung, um den Sportwagen in knapp über 3,5 Sekunden von 0 bis 100 km/h zu beschleunigen. Spätere Versionen, der SLS AMG wurde bis 2014 gebaut, hatten sogar noch ein paar Pferdestärken mehr unter der Haube. Und wer schnell losfahren wollte, konnte auf eine “Race Start”-Launch-Control zurückgreifen.
Ab EUR 186’830 kostete der komplett bei AMG entwickelte SLS AMG, als man ihn am Herbst 2010 kaufen konnte. Dem Coupé wurde wie in den Fünfzigerjahren auch noch ein Roadster zur Seite gestellt. In rund fünf Jahren Bauzeit sollen etwa 6500 Exemplare des SLS verkauft worden sein, genaue Zahlen sind nicht bekannt. Ein erheblicher Anteil der Produktion ging wie bereits in den Fünfzigerjahren schon in die Vereinigten Staaten.
Der Mercedes-Benz SLS AMG mag nicht ganz an die feingliedrige Eleganz seines Vorgängers 300 SL anknüpfen können, ein attraktives und auffälliges Fahrzeug war er aber auf jeden Fall, was die guten Verkaufe in den ersten zwei Jahren auch bewiesen. Trotzdem war ihm nur eine vergleichsweise kurze Bauzeit beschieden, der Nachfolger hatte dann wieder herkömmliche Türöffnungen, die dann auch keiner Sprengladungen bedurften, um die Türen auch nach einem Überschlag noch öffnen zu können.
Übrigens gab es auch noch eine rein elektorische Version des SLS. Und die Wertentwicklung? Ähnlich wie beim BMW Z8 blieben die Preise bisher auf hohem Niveau stehen, Sondermodelle werden gar über dem damaligen Neupreis gehandelt. Ein klares Indiz für eine Klassikerperle .