Polizeieinsatz am Nürburgring - oder, warum Fortschritt nicht immer besser ist
Die trotz eisiger Kälte zahlreich erschienen Fans am Brünnchen und Pflanzgarten bekamen am vergangenen Sonntag beim 6h-Qualifikationsrennen am Nürburgring richtig viel Action geboten. Auf der Nordschleife wurde wie immer um jeden Platz hart gekämpft.
Die VLN-Fahrzeuge zeigten sich von ihrer allerbesten Seite, drifteten, hüpften und flogen zwischen den Planken.
Doch für einmal war leider nicht nur die Strecke ein Erlebnis, sondern das böse Erwachen gab es auf den nahe gelegenen Parkplätzen, wo viele Autos der Fans während des Rennens leergeräumt wurden. Man kann wieder einmal mit ruhigem Gewissen sagen: Früher war so einiges besser. Gestohlen wurde immer, aber das Risiko, dabei erwischt zu werden, wann man ein abgesperrtes Auto mit Draht und anderem Werkzeug aufzubrechen versuchte, war inmitten vieler Fans bestimmt viel höher als heute.
Die Polizei, die zu Recht auch mich und meinen BMW genau überprüfte, erklärte, dass die Fernbedienungen mit Störsendern manipuliert wurden. Das dann offen geliebene Auto wurde dann, kaum waren die Leute weit genug vom Auto weg, ohne Zögern leergeräumt. Da auch noch komplette Fahrzeuge verschwanden, musste ich meinen Zündschlüssel und dessen Funktionen vorzeigen.
Den VLN-Lauf aber gewann der von Phoenix-Motorsport privat eingesetzte Audi R8 LMS, ohne Schlüssel, nur mit Starterknopf ausgerüstet. Mike Rockenfeller, Dennis Busch und Nicolaj Möller-Madsen waren das glückliche Siegertrio.
Der schnelle und optisch attraktive Glickenhaus (schnellste Rennrunde in 8:16), der schon seit 2011 mit von der Partie ist, verabschiedete sich in Führung liegend mit Bremsproblemen in der Aremberg-Kurve.
Die vielen Führungswechsel brachten selbst den Bentley Continental GT3 für einige Runden an die Spitze
Das Qualifikations-Rennen zum 24h Klassiker war nach 6 Stunden Geschichte, aber das Nachspiel der leergeräumten Autos wird die Polizei und die Versicherungen wohl noch länger beschäftigen.
Da frag ich mich nun doch, ob es vielleicht nicht besser wäre, wieder zurück zum altbewährten Schlüssel mit Bart und dazugehörigem Schloss zu gehen. Das Hantieren am abgestellten Fahrzeug würde garantiert mehr Aufsehen erregen, als das völlig unauffällige Öffnen der Tür oder des Kofferraums.





















