Kaum beachtete Raritäten
Gestern fiel in Toffen einmal mehr im Rahmen der Frühlingsauktion der Hammer über fast 100 Fahrzeugen. Darunter hatte es natürlich Sportwagen und gehätschelte Cabriolet-Schmuckstücke, aber eben auch einstige Brot-und-Butter-Fahrzeuge, oder zumindest Verwandte davon. Diese wurden dann auch fast zu Sandwich-Preisen veräussert und dies muss eigentlich erstaunen.
Der Sunbeam Sceptre von 1968 etwa dürfte es an Seltenheit heute mit manchem Ferrari oder auch mit dem Flügeltürer von Mercedes locker aufnehmen. Schon das Modell, von dem er abstammte, nämlich der Humber Sceptre war rar, die Sunbeam-Variante davon aber dürfte noch seltener anzutreffen sein heute. Es kann gut sein, dass keine 10 Stück überlebt haben. Beim Sunbeam Sceptre handelt es sich um eine viertürige Limousine, die besonders luxuriös ausgestattet ist und als Humber Sceptre von 1967 bis 1976 als MK III gebaut wurde. Mit ihm verschwand dann nicht nur die Modellbezeichnung, sondern auch der Markenname Humber. Für Exportmärkte, auf denen der Name Humber nicht geläufig war, verwendete man die Marke Sunbeam.
Ein anderes Beispiel gefällig? Nehmen wir den Ford Escort (siehe Bild oben). Er feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Einfach ausgestattete Varianten der ersten Baureihe wie der in Toffen verkaufte 1300 L sind heute nur noch selten zu sehen, während die RS-Modelle eine deutlich höhere Überlebensrate haben.
Beide - Sunbeam und Ford - wurden für vierstellige Beträge veräussert, wenig Geld, wenn man sich überlegt, was eine Restaurierung oder auch nur der fortwährende Unterhalt dieser Autos kostet.
Und wer weiss, vielleicht werden ja gerade derartige Raritäten einmal deutlich mehr Beachtung finden, wenn beispielsweise in Pebble Beach eine Klasse für Brot-und-Butter-Exoten oder bei Oldtimer-Fahrverboten in Städten Ausnahmen für mit vier oder mehr Personen besetzten Autos eingeführt werden …
Der umfangreiche Ergebnisbericht zur Oldtimer-Versteigerung in Toffen wurde bereits publiziert.





















