Als Motoren noch mit rein mechanischer Technik betrieben wurden, waren sie immer auch eine Augenweide. Ein Bugatti-Motor war schon für sich allein ein wunderschönes Kunstwerk, so toll, dass man sich ein derartiges Objekt ohne weiteres, wie eine Plastik, selbst im eigenen Wohnzimmer vorstellen könnte.
Ein V12 Maserati- oder auch Ferrari-Motor, frech beleuchtet bringt die Betrachter zum Staunen. Im eigenen Büro ein Honda V10 Triebwerk, wie es von Senna noch gefahren wurde, oder aus dem Porsche 917 einen luftgekühlten 12-Zylinder Boxer, wie er damals im Rücken von Siffert seinen Dienst tat, wäre interessanter als manche Skulpturen von denen man nicht genau weiss, was sie eigentlich darstellen sollten.
Da sind wir nun bei den heutigen F1 Turbo-Motoren angelangt. Man erkennt nicht mehr wirklich was es sein soll, optisch wirken sie wie ein geschredderter Haufen Metall. Man kann nicht einmal mehr sofort erkennen, wie viele Zylinder hier ihre Arbeit tun.
Im Auto eingebaut erinnert es mehr an Intensivstation als an Motorenbau. Einzig der Name wirkt zumindest bei den Stuttgartern unglaublich lang und geheimnisvoll: Mercedes-Benz AMG V6 Turbo PU106B Hybrid!
Äusserst erfolgreich war und ist dieser Motor, hat er doch die vergangenen zwei Jahre so alles gewonnen, was es nur zu gewinnen gab. Nun sind endlich ein paar Bilder des wohl bestbehütetsten Geheimnisses dieser Welt aufgetaucht.
Vom aktuellen Ferrari-, oder Renault-Motor gibt es nur ein paar schlechte, von weitem erhaschte, Bilder. Mercedes zeigt ihn jetzt endlich in Form von bearbeiteten Studioaufnahmen, denn die grossen Geheimnisse, sollte man da von aussen überhaupt etwas sehen können, liess man natürlich geschickt verschwinden.
Wie toll war die Zeit als auch für Technik-Freaks viel geboten wurde. Man sah wie die damaligen Hightech-Motoren gewechselt, wie Getriebe neu abgestuft und überhaupt wie ein offener Rennwagen gewartet wurde.
Nicht nur im Sport verschwanden die sichtbaren Motoren, auch in der Serie sieht man ausser Plastikabdeckungen nicht mehr viel vom eigentlichen Herz. Vieles muss auf die Hülle geschrieben werden, damit man überhaupt noch weiss was darunter steckt. Beim aktuellen Porsche 911 sieht man vom Motor nicht einmal eine einzige Schraube mehr. Auch am Ton lässt sich nicht mehr wirklich viel erkennen. Die F1-Turbos klingen wie kaputte Nähmaschinen, die Audi Diesel Sportwagen sieht man lange bevor man etwas von ihnen hört und was man schlussendlich vernimmt, sind vor allem Abrollgeräusche. Auch unsere Serienautos sind am Motor nicht mehr wirklich zu erkennen.
Dagegen konnte man einen Doppelnockenwellen-Zweiliter von Alfa Romeo eindeutig vom V6 des GTV6 unterscheiden. Ein R4, ein 2CV und ein Käfer konnten selbst von Schwerhörigen auseinandergehalten werden.
Aber was kann man schon von unserer heutigen Gesellschaft verlangen, wo bereits zur Diskussion steht, ob man Kirchen- und Kuhglocken nicht doch besser verbieten sollte. Vielleicht gelten ja auch bald Wasserfälle, Vogelgezwitscher, oder das Rauschen des Meeres als Ruhestörung.
Auch wenn die heutigen Motoren ein Vielfaches besser sind als ihre historischen Vorgänger, so haben sie trotzdem massiv an Attraktivität verloren. Das zeigen deutlich all die Menschentrauben die sich immer wieder um einen 16 Zylinder Auto-Union, oder den feuerspeienden Fiat, bilden.
Information
Kostenlos anmelden und mitreden!
Mit einem Gratis-Login auf Zwischengas können Sie nicht nur mitreden, sondern Sie profitieren sofort von etlichen Vorteilen:
Vorteile für eingeloggte Besucher
Information
Kostenlos anmelden und mitreden!
Mit einem Gratis-Login auf Zwischengas können Sie nicht nur mitreden, sondern Sie profitieren sofort von etlichen Vorteilen:
Vorteile für eingeloggte Besucher
Dann melden Sie sich an (Login).