Navigation vor über 40 Jahren
09.10.2015
1978 wurde in Deutschland auf bestimmten Autobahnabschnitten ein Grossversuch mit Blaupunkt ALI gestartet, eine Verkehrssteuerungslösung, aus der indirekt die heutigen Navigationssysteme entstanden sind.
Weil man damals noch keine Satelliten zu Hilfe nehmen konnte, baute das Blaupunkt-System auf Induktionsschlaufen in der Strasse, über die notwendige Informationen zwischen Zentralrechner und Fahrzeug ausgetauscht werden konnten.
Der Autofahrer gab einfach sein Ziel (als Kürzel) ein und, sobald er sich über die erste Induktionsschlaufe bewegte, wurde er gelenkt und mit wichtigen Informationen versorgt, die auch den Strassenzustand beinhalten konnten.
Im Gegensatz zu den heutigen Lösungen war ALI nicht davon abhängig, dass Verkehrsmeldungen via Funk oder ähnlich zum Gerät gelangten, der Zentralrechner wusste ja immer über den Verkehrsfluss über alle Induktionsschleifen hinweg Bescheid.
Insgesamt wies diese Lösung viele Vorzüge auf, so sollten die Kosten für das Anzeigegerät etwa nur DM 200 betragen. Und im Test funktionierte auch alles gut. In der Praxis aber waren hohe Investitionen für das Verlegen der Induktionsschlaufen nötig - an sprach allerdings nur von rund 350 Millionen DM für das gesamte Autobahnnetz der Bundesrepublik - und eine flächendeckende Ausbreitung (gar über Landesgrenzen hinaus) war schwer denkbar.
1989 stellte Blaupunkt jedenfalls dann mit dem TravelPilot das erste serienreife wirkliche Navigationsgerät für Europa vor und natürlich war dieses nicht mehr auf Induktionsschleifen angewiesen.