Aktuell ist die Rede von “Diesel-Gate”, doch es gab schon früher skandalöse Vorkommnisse in der Autoindustrie.
1970 präsentierte Ford das Modell Pinto als Alternative zu Chevrolet Vega oder AMC Gremlin, aber hauptsächlich gegen die erfolgreichen Importwagen von Volkswagen (Käfer) und aus Japan. Es handelte sich beim Pinto um einen Schrägheck-Coupé mit Vierzylindermotor vorne und Antrieb hinten. Über drei Millionen Exemplare des Pintos konnten zwischen 1971 und 1980 verkauft werden.
Es gab aber ein Problem! Der Tank war (wie damals nicht unüblich) zwischen Heckstossstange und Hinterachse untergebracht. Der Tankstutzen war aber so angeordnet, dass er bei einem Heckaufprall abbrach und sofort Benzin auslief. Auch gegen vorne war der Tank zum Differential hin schlecht geschützt. Das Ergebnis waren 60 in den Flammen getötete und 120 schwer verletzte Personen.
Offensichtlich hatte Ford früh über die Konstruktionsmängel Bescheid gewusst, aber aus Kostengründen die Schwachstelle nicht beseitigt, da man davon ausging, dass Gerichtsprozesse günstiger wären als Korrekturmassnahmen. Als der ganze Schlamassel bekannt wurde, löste dies grosse Diskussionen zum Thema Unternehmensethik aus.
Erst 1978 löste Ford eine Rückrufaktion aus, um die Mängel zu beheben.
Allerdings gab es auch nachträgliche Untersuchungen, die zeigten, dass der Pinto nicht feuergefährlicher war als andere Automobile jener Zeit, nur dass es halt bei über drei Millionen produzierten Exemplaren mehr auffiel ...
Dann melden Sie sich an (Login).