Wertvoller Schrott und mehr
Das Jahresende naht, Zeit für einen persönlichen Rückblick. Mit der Oldtimerbrille auf der Nase, wird das alte Jahr sicherlich wegen der Versteigerung des “Rudi Klein Schrottplatzes” in Los Angeles in Erinnerung bleiben. Es war kaum zu glauben, wieviel Sammler für nur noch rudimentär vorhandene Autogerippe bezahlten. Und selbst der doch bereits recht hoch eingeschätzte 300 SL mit Alukarosserie aus dem Jahr 1956 wechselte mit EUR 8.7 Millionen deutlich teurer den Besitzer als erwartet.
Etwas weniger auffällig war vermutlich der Höhenflug eines Autos, das man noch anfangs der Nullerjahre neu für EUR 645'000 oder CHF 950'000 kaufen konnte. Wenn man die 30 teuersten an Versteigerungen verkauften Autos 2024 anschaut, dann findet man da gleich drei Ferrari Enzo! Damit ist der 395 Mal gebaute Mittelmotorsportwagen neben dem Ferrari 250 GT SWB California Spider das am stärksten vertretene Auto in diesem Club der richtig teuren Fahrzeuge.
Und wenn man die Ergebnisse des Ferrari Enzo an Versteigerungen über die letzten zwölf Jahre analysiert, dann sieht man schnell, dass ein Ende des stetig steigenden Preistrends vermutlich noch nicht abzusehen ist. Warum ist gerade der Ferrari Enzo so ein Überflieger? Vielleicht hat er einfach alles, was eine ganze Generation (reicher) Sammler sucht, nämlich Coolness, Design, Sound, Leistungsfähigkeit, Seltenheit und gerade noch genügend analoges Fahrfeeling …
Zurück zu den persönlicheren Erinnerungen und da zählen natürlich die vielen Stunden hinter den verschiedensten Lenkrädern dazu. Zwar fehlen hier die Super- und Hypercars, dafür aber brannte sich der Fiat 131 Abarth Rally in mein Gedächtnis. Auch der Porsche 997.1 Turbo hinterliess einen bleibenden Eindruck, der Fiat Multipla ebenfalls, wenn auch aus ganz anderen Gründen.
Und, dass ich einen der selten gewordenen Autobianchi Primula lenken durfte, werde ich sicher auch nicht so schnell vergessen.
Die persönliche “Bucket List” der Autos, die ich gerne einmal selbst erfahren möchte, wurde im Jahr 2024 allerdings nur wenig kürzer, da gilt es dann vielleicht 2025 etwas Aufholarbeit zu leisten. So steuerte ich 2024 weder einen Ferrari 330 GTC noch ein Audi (80) Coupé, einen BMW M1, einen Ford GT40 oder einen MG J2/J3. Auch das Lenkrad eines Porsche Carrera GT oder eines Aston Martin DB4/5 blieb mir im ablaufenden Jahr verwehrt. Und auch weniger teure Raritäten wie den VW Scirocco GTI/GLI der ersten Generation, den Austin Maxi oder den Renault Avantime musste ich (erneut) in die Zukunft verschieben, was natürlich sowieso für eine fast unendlich lange Liste weiterer interessanter Automobile gilt.
Immerhin konnten wir die Zwischengas-Redaktion etwas ausbauen im Jahr 2024, so dass sich vielleicht im neuen Jahr mehr Möglichkeiten bieten werden, ungewöhnliche Fahrzeuge zu erleben und zu bewegen. Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf, auch wenn es bedeuten dürfte, dass meine eigenen Autos weniger Kilometer unter die Räder kriegen werden als sie sollten.
Neues Jahr, neues Glück. An Ideen wird es uns jedenfalls auch im Jahr 2025 nicht fehlen …























