(K)eine Überraschung
Ausnahmsweise muss ich einmal langweilig sein. Aber mal ehrlich: Wenn ein Sechzigerjahre-Ferrari in der Auswahl ist – welches Auto wird dann wohl das faszinierendste des vergangenen Jahres sein? Richtig. Deshalb werde ich hier auch nichts anderes behaupten, nur um unbedingt originell sein zu müssen. Würde mir ja doch keiner glauben.
Also: Das mit Abstand wunderbarste Auto, das ich 2024 für zwischengas fahren durfte, war der Ferrari 365 GT 2+2. Allerdings gaben den Ausschlag weder der grosse Name, die zwölf Zylinder oder der immense Wert, die ja quasi zum Fasziniertsein verpflichten. Nein, das Beeindruckende an ihm war, dass er tatsächlich beeindruckend war.
Dieser Zirkelschluss erklärt sich wie folgt: Man hat ja so seine Erwartungen an Autos. Je nach Eckdaten sind die entsprechend hoch – und je höher sie sind, desto eher tritt dann am Steuer die Ernüchterung ein. Weil das Auto nur so gut ist, wie erwartet – aber eben nicht besser. Der 365 GT 2+2 jedoch übertraf wirklich alles, was ich mir im Vorfeld von ihm versprochen hatte.
Wäre der Ferrari nicht dabei gewesen, wäre die Wahl schon schwerer gefallen. Vielleicht der Sunbeam Rapier wegen seiner Eleganz und Exklusivität? Oder der Kompressor-Mustang wegen des gewaltigen Vortriebs seiner 330 PS? Oder der Renault Alouette wegen der völlig irrationalen Fahrfreude? Zum Glück musste ich mich nicht für eines dieser Kriterien entscheiden. Denn der 365 GT 2+2 bot all das – und noch viel mehr.





















