Dinge auf der Wunschliste
Neulich warf der Kollege Paul Krüger das Thema Tieferlegung in die Runde – etwa 1.5 Zentimeter Bodenfreiheit möchte er loswerden. Dies brachte mich auf einige Gedanken zu den Wünschen, die ich für mich oder bei meinen Autos noch offen hätte. Tieferlegung gehört da allerdings nicht dazu. Einzig beim T1 Bulli wäre dies vielleicht eine Option, die Bodenfreiheit meines Transporters ist derart gross, dass dies ohne wesentliche Einschränkungen der Alltagstauglichkeit durchaus möglich wäre. Sowieso lassen die Off-Road-Fähigkeiten eines VW Transporters der ersten drei Serien so manchen modernen SUV alt aussehen. Aber das ist ein anderes Thema.
Meine Wunschliste ist hypothetisch, denn die Teile müssten mir einfach so zur Verfügung und nur noch eingebaut werden können. Sie erst beschaffen – sprich anschaffen zu müssen – wäre bei den meisten Optionen nämlich bereits im Vornherein für mich ein Killerargument. Darum gilt: Vorausgesetzt sie wären umsonst oder lägen einfach da, im Regal und ohne Not – als einfach als nette Ergänzung, was dürfte es da gerne sein?
An erster Stelle steht da ein schärferer Motor für den VW T1. Selbst mit seinen 1.5-Litern – also quasi ein Big-Block! – zieht der originale Motor wirklich keine Wursthaut vom Teller. Das Ziel wäre es, den Lastern auf der Autobahn Paroli bieten zu können. So um die 70 PS wären ganz hübsch, und dazu ein längerer 4. Gang. Denn auch das Ohr sollte etwas geschont werden. Selbst wenn mein Typ 27, also eine Ambulanz, über die blecherne Motorkiste im Heck eine weitere aus Holz – mit Geräusch- und Wärmedämmung ab Werk – gestülpt gekriegt hat, ist der Bus laut.
Ein gebrauchter H-Motor (1497ccm 44PS) zum Umbauen liegt bereits in einer Ecke, alternativ gäbe es auch einen AB 1300er Zweikanal-Motor (behördengepflegt aus einem ehemaligen PTT-Käfer) unter der Werkbank, der sich ebenso frisieren liesse: Stichwort grössere Büchsen und Kolben für mehr Hubraum, anderer Vergaser. Hier müsste es wohl bei der Single-Anlage bleiben, da der originale Look erhalten bleiben sollte – genauso wie der Originalmotor, den ich nicht verändern will.
Für den DeSoto steht eine Heckjalousie (siehe das Titelbild) auf der Wunschliste, dieses metallene Teil wird zwischen oberem Heckscheibenrand und Hutablage geklemmt um die Sonneneinstrahlung zu mildern. Der Zweck wäre primär nicht das erhöhte Wohlbefinden der Passagiere, sondern der Schutz des Originalpolsters – besonders der hinteren Kante der Rückbank – vor UV-Einstrahlung.
Wirklich keinen Sinn machen bei meinem Sechszylinder mit Fluid-Drive-Halbautomat hingegen Fuzzy-Dices, diese Würfel am Rückspiegel. Denn im ursprünglichen Sinn verrieten diese am Rotlicht, dass man für ein kleines Ampelrennen zu haben sei, etwas, bei dem mein gusseisernes Dickschiff in jedem Fall das Nachsehen hätte. Es soll die Dinger auch als Lufterfrischer geben, doch da frage ich mich dann definitiv, wieso man überhaupt ein altes Auto fährt, wenn es im Innern nicht danach riechen darf?
Ein Dachzelt stünde auch auf der Liste allfälliger Ergänzungen für eines meiner Autos. Auf dem 1979er Chevrolet Caprice Station Wagon montiert, liesse sich damit daraus ein echtes Freizeitfahrzeug machen. Zudem würde das Zelt oben vom früheren Zweck des Wagens unten ablenken; Er diente einst als Leichenwagen von Ascona im Tessin. Statt Sarghalterung gibt es im Laderaum heute einen grossflächigen ausziehbaren Ladeboden aus einem Feuerwehrauto. Dies würde sich bestens zum weiteren Ausbau mit einer Küche und Stauraum für Freizeit-Krempel eignen. Ahh richtig, eine Zulassung bräuchte der Chevy aber erstmal auch noch…
Ein wirklich reizvolles Gadget für den 1929er Graham-Paige wäre eines dieser ausziehbaren Balkongitter für das Trittbrett. Von unten an die Trittbrettkante geklemmt, liessen sich mit den in der Länge variablen Scherengitter Koffer und Seesäcke oder Anglerruten seitlich am Auto mitführen, vorausgesetzt, dass die Chose wasserdicht eingepackt wäre. Der Graham hat mangels Gepäckbrücke, hinten sitzen die beiden Reserveräder, keinerlei Gepäckraum. Ach ja, und einer dieser Dreieckigen Reservetanks wäre auch hübsch. In fester Überzeugung, dass ich nie einen Vorkriegswagen besitzen würde, habe ich vor vielen Jahren einen NOS (!) also New-Old-Stock Kanister, ein ehemaliger Flohmarktfund zwischen Kinderwagen und Altkleidern, an einer Teilebörse weiterverkauft. Das heute rund 100 Jahre alte, dick verzinkte «Bidon» trug tatsächlich noch die Ettikette des damaligen Händlers, Ferrier-Güdel in Luzern. Ja Wünsche gäbe es noch viele, aber das soll erstmal reichen!
Für den Bus übrigens braucht man gar nicht erst den Schraubschlüssel hervor zunehmen, geschweige denn Geld auszugeben: Auf https://kombi-nation.co.uk/ gibt es ein wunderbar kurzweiliges Tool, mit dem sich der Wunsch-Transporter virtuell gestalten lässt – bis ins allerletzte Detail!
























