Steter Tropfen … geht auf die Nerven!
Schon der unvergessene Heinz Erhardt (1909 bis 1979) wusste reimend von der Vielseitigkeit des nassen Elements zu berichten. Und in der Tat, auch beim Automobil zeigt sich das Wasser ambivalent. So kann es der Kühlung des Motors dienen und es vermag die Scheibe zu reinigen – es kann aber auch ungewollt eindringen und Schäden verursachen. In diesem Falle ist es einfach nur nervtötend.
Im Zusammenhang mit Oldtimern mag dem Leser vielleicht spontan die wenig schmeichelhafte Bezeichnung "Aquabella" (anstelle von Arabella) eingefallen sein, deren Wahrheitsgehalt hier jedoch dahin gestellt sei. Zumindest scheinen Wassereinbrüche in Autos somit kein neuzeitliches Problem zu sein – allerdings ein verzichtbares.
Der Autor hätte diese Zeilen nicht verfasst, wenn sich nach einer Wäsche seines immerhin 42 Jahre alten Coupés ein Tröpfchen an der Innenseite eines Fensters gezeigt hätte, denn auch Dichtungen müssen ja nicht ewig halten.
Ärgerlich ist es hingegen, dass sein doch noch recht junges Exemplar des Volumenmodells eines bekannten Herstellers offenbar nicht ganz dicht ist, weshalb die Reserveradmulde nach einem Niederschlag unter Wasser steht.
Nun sollte man meinen, dass angesichts der sonstigen Komplexität moderner Autos die Wasserdichtigkeit kein Problem mehr sein sollte. Ist es aber. Wenn man den gar nicht so seltenen YouTube-Filmchen in diversen Sprachen glauben darf, ist man bei diesem Modell nicht der einzige unter einem unfreiwillig bewässerten Kofferraum Leidende. Das mag zumindest etwas trösten.
Nun war hier vor einiger Zeit die Rede von einem klassischen MG, der nach der verheerenden Flutkatastrophe wieder hergestellt werden konnte. Es lag daher nahe, die damals erfolgreiche Werkstatt aufzusuchen. Dort wurde das noch jugendliche Auto mehrmals teilzerlegt, künstlich bewässert und sogar zu Markierungszwecken mit pinkfarbener Flüssigkeit geflutet. Und natürlich wurden auch die potentiellen Einbruchstellen – so die offenbar neuralgische Zwangsentlüftung im Bereich der Hinterräder - versiegelt. Dies alles geschah in der Hoffnung, den Fehler jetzt beseitigt zu haben. Bislang aber ohne Erfolg, denn wenige Stunden nach einem Regen füllte sich die Mulde dann doch wieder.
In den letzten Tagen ertappte sich der Autor zufällig dabei, öfter das Lied "Ein Tag zum Verzweifeln" des österreichischen Musikers Wolfgang Ambros zu summen. Der Refrain enthält eine hoffnungsfrohe Zeile. Sie lautet: "...Aber i gib ned auf ".
Resignation ist also keine Option, es sollte doch möglich sein, das Auto trocken zu legen! Auch wenn Wasser ein ganz besonderes Element ist...Wir machen weiter! Vielleicht wird die Kiste ja noch trocken, bevor sie zum Oldtimer gereift ist …










