Richtig fahren ist immer noch besser als falsch lagern
Man sieht diesem 1965er Chevrolet Impala Sport Coupe seine Laufleistung nicht an. Was für gewöhnlich als Lob gilt, bedeutet im Fall des weissen Fünfeinhalbmeter-Zweitürers jedoch genau das Gegenteil. Zwar hat der Chevy seit seinem Fliessbandlauf im Mai 1965 erst zehn Meilen zurückgelegt, dennoch hat sich in fast allen Karosseriefalzen der Rost eingenistet. Auch das Armaturenbrett und sogar die Kanten der Tachoskala sind braun aufgeblüht.
Der Grund: Chevrolet-Händler Ray Lambrecht in Pierce, Nebraska, hatte die Angewohnheit, unverkaufte Autos am Ende des Modelljahres in einer Halle einzulagern, anstatt sie mit Rabatt anzubieten. So wurde auch der weisse Impala nie verkauft oder eingelöst. Allerdings erging es ihm noch besser als den in Zahlung genommenen Gebrauchtwagen, die einfach aufs offene Feld gestellt wurden. Doch die Feuchtigkeit fand ihren Weg auch in die Halle und damit unweigerlich in den Impala, wo sie ihr oxidatives Unheil anrichten konnte.
Natürlich ist das '65er Coupé weit davon entfernt unrettbar zu sein und wahrscheinlich einmalig unverbastelt. Sitzpolster und Teppiche sind sogar wie neu. Doch wäre es ihm nach einem Verkauf an den richtigen Kunden womöglich besser ergangen, selbst bei tausendfacher Laufleistung. Fahren und pflegen tut einem Auto immer besser als stehenlassen und vernachlässigen. Der 396er-V8 war nach zehn Meilen jedenfalls reif für die erste Motorüberholung. Ein Kilometerstand ist eben nur eine Zahl…

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