Es war einmal der Zischhahn
Der “Zischhahn" ist ein Dekompressionshahn auf dem Zylinderkopf, den man vor dem Einschalten der Zündung für ein leichteres Ankurbeln vor dem Starten öffnet, um das Einsaugen von zündfähigem Gemisch in den Brennraum bei Wegfall des Gegendrucks zu erleichtern. Das dabei entstehende Geräusch gibt dem Ventil seinen Namen.
So steht’s im Glossar in Halwart Schraders Buch “Deutsche Autos 1885-1920” . Dieser Anhang ist sozusagen eine kostenlose Zugabe und sie vermittelt einige Autobegriffe, die damals gang und gäbe waren, u.a. auch Bienenwabenkühler, Getriebebremse, Gleitschutzreifen, Huppe (kein Druckfehler), Mischwagen, Pneumatiks oder Tropföler. Lesenswert und unterhaltend.
Aber zurück zum Zischhahn. Dazu gab’s auch eine Pumpeinrichtung von Losa (Bild oben), mit der man den platten Reifen mit dem Motordruck wieder aufpumpen konnte. Praktisch in einer Zeit, als Reifenpannen noch fast zu jeder Fahrt gehörten.