Ist schiere Motorleistung wirklich ein Garant für mehr Fahrspass?
15.09.2020
Bei den Supersportwagen, aber selbst bei den schnellen Limousinen/Kombis/SUV überbieten sich die Hersteller mit Leistungsdaten. Mit den Elektroautos scheint dies sogar noch schlimmer zu werden. So hat Lucid Motors den Air mit 1080 PS angekündigt, notabene eine über zwei Tonnen schwere Limousine. Und Maseratis neuer Mittelmotosportwagen MC20 (Bild oben links) kommt da gerade einmal auf bescheidene 650 PS, wiegt allerdings gegen 1500 kg. Und der Maserati misst locker fast 2,2 Meter in der Breite (wohl inklusive Spiegel).
Da muss man sich schon fragen, wo man denn mit diesen relativ grossen und wirklich starken Autos noch Fahrspass erleben will.
Ziehen wir den Vergleich zum für grossen Fahrspass bekannten Lotus Elan : 126 PS (in der stärksten Version) stehen rund 600 kg gegenüber, die Breite beträgt schlanke 1,42 Meter (mit einem Aussenspiegel noch ein paar Zentimeter mehr). Mit dem Lotus Elan kann man auf wenig befahrene, schmale Landstrassen ausweichen und auf engsten Passstrassen fahren, muss dabei keine Angst haben, dass man nicht kreuzen kann oder die Felgen zerschleisst, weil man einem Randstein zu nahe kommt. Einem PS stehen zwar gut 4 kg und nicht nicht 2,3 oder weniger kg (wie beim Maserati) gegenüber, aber über Leistungsmangel muss man sich auch im Lotus nicht beklagen.
Gleiches wie für den Lotus gilt über auch für manchen Alfa Romeo der Sechzigerjahre oder auch für die spritzigen Minis vom Schlage eines Innocenti, Autobianchi A112 Abarth oder ähnlich. Über letzteren haben wir gerade einen schönen Fahrbericht publiziert. Und dort haben wir beschrieben, dass man auch mit schmächtigen 70 PS und einem Leistungsgewicht von 10 Kilogramm pro PS noch viel Fahrspass haben kann.