Leute, die vor bald 40 Jahren Geländewagen fuhren ...
05.11.2018
Ja, damals nannte man sie noch “Geländewagen” und nicht SUVs. Und es waren noch richtig grobschlächtige Nutztiere, selbsttragende Karosserien oder Einzelradaufhängungen galten fast schon als mondän. Auto Motor und Sport hinterfragte im Jahr 1980, wer denn nun eigentlich diese Geländewagen fahre. Offroad-Freaks, würden sie genannt, was “Slang” für Geländewagen-Freunde” sei, schrieben die Autoren damals und tatsächlich mussten damalige Geländewagenfreunde schon einen Hang zum Groben haben, angesichts der Starrachsen, die oftmals vorne wie hinten verbaut wurden, und der der brachialen Optik der Autos, die da Mercedes-Benz 240 GD, Land Rover V8, Lada Niva, Jeep CJ7, Toyota Land Cruiser oder VW Iltis hiessen.
Die Testwagen im Vergleich kosteten 1980 zwischen DM 16’795 (Lada) und 36’562 (VW Iltis), was heute umgerechnet ca. EUR 9000 bis 19’000 wären. Dafür würde man dieser Tage nicht einmal die Einstiegsmodelle der führenden SUV-Anbieter erhalten.
Dafür muss man heute auch nicht mehr mit den Fahrleistungen von damals leben, die sich mit 15,9 bis 28,8 Sekunden für den Sprint von 0 bis 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 117,3 bis 151,3 km/h äusserten. Der Schnellste und Spritzigste war damals übrigens der Toyota Land Cruiser, der sich aber auch 20,4 Liter Normalbenzin pro 100 km genehmigte, während ein VW Iltis mit 15 Litern pro 100 km auskam.
Dafür hatten die Geländewagen damals im eigentlichen Einsatzgebiet, nämlich dem rutschigen Gelände, kaum etwas zu befürchten, während mancher moderne SUV schon vor dem ersten Gehsteig kapitulieren muss.
“Die motorisierten Jünger des Jean Jacques Rousseau (… zurück in die Natur), das steht fest, müssen jedenfalls Menschen sein, die in erster Linie das loben, was hart macht”, war der Schlusssatz des damaligen Berichts, der über immerhin mehr als 20 Seiten ging. An Aufmerksamkeit fehlte es den Geländewagen also nicht.