Was hat ein Automotor mit einem mechanischen Uhrwerk zu tun?
22.11.2018
Die Uhrwerkskunst ist deutlich älter als das Automobil, allerdings dauerte es bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, bis man die Zahnradsammlungen soweit verkleinern konnte, dass man eine Uhr auch am Arm tragen konnte. Mit dem ersten Weltkrieg ging es dann richtig los, denn für die Piloten war die umständlich aus der Tasche zu holende Uhr keine Option, eine Armbanduhr taugte da deutlich besser. Und die Uhr benötigten sie, um zu navigieren und ihre Angriffe zu koordinieren.
Seither ist einiges passiert, der Automotor erlebte Energiekrisen und “Diesel Gate”, die Uhrenbranche in den Siebziger- und Achtzigerjahren die Quarzkrise, als batteriegetriebene elektronische Uhr das mechanische Uhrwerk fast zu Grabe trugen. Doch die Uhrenbranche erholte sich, die Käufer erinnerten sich an die Reize des mechanischen Uhrwerks.
So werden auch heute noch Präzisionswunder aus kleinsten Zahnrädern und Metallteilen gebaut. Ein komplettes Uhrwerk kann schon einmal aus 400 und mehr Teilen bestehen. Da liegt man dann gar nicht weit weg von einem Automotor, der natürlich auch aus den unterschiedlichsten Komponenten besteht und auch locker einige hundert Teile umfasst, wie der fotografierte zerlegte Porsche-356-Motor eindrücklich zeigt. Diesen gab es gestern Abend am “Classic Talk” im Porsche-Zentrum Zürich zu bewundern, nebst einigen mechanischen Meisterwerken der Uhrenmarken Blancpain, Rolex und Co, gezeigt vom Uhrenspezialisten Beyer.
Autos und Uhren, das passt gut zusammen, das sieht man schon, wenn man die prächtigen Chronographen am Handgelenk vieler Oldtimerfahrer sieht …
Und, es gibt noch eine Parallelität zwischen Automotoren und Uhren. Beide müssen von Zeit zu Zeit gewartet, ja gar revidiert werden und in beiden Fällen ist der Eingriff nicht ganz billig.