Als man noch mit einfachen Mitteln Gewicht sparen konnte
Wenn man heute von der Entwicklungsarbeit am modernen Automobil liest, dann haben Gewichtseinsparungen meist mit exotischen Materialien und komplexer Verarbeitung etwas zu tun. Es scheint, dass den Autoherstellern die einfachen Mittel abhanden gekommen sind, die man früher noch kannte.
Zwar setzten auch die Karosseriebauer von damals gerne auf leichte Werkstoffe (z.B. Kunststoff oder Aluminium), wenn es darum ging, Autos mit gutem Leistungsgewicht zu entwickeln, aber sie kannten und nutzten auch deutlich einfachere Vorgehensweisen, zum Beispiel die Kunst des Weglassens. Beim Ferrari 250 GT Tour de France (Bild oben) etwa verzichtete man einfach auf die Haubenscharniere und Halterungen und schwupps waren schon einige Kilogramm eingespart. Wer es nicht glaubt, sollte sich einmal die teilweise überaus komplexen Hauben-Öffnungs- und Halte-Mechanismen moderner Autos anschauen (im Bild BMW 850i).
Mehrere Dämpfer, schwere Scharniere und aufwändige Halterungen zeugen nicht gerade von Leichtbau. Die Aluminium-Haube des Ferraris musste man dann halt von Hand aus der Öffnung heben und neben das Auto stellen, aber dafür war die Zugänglichkeit zum Motor problemlos gegeben und man hatte - eben - viel Gewicht gespart.
Überhaupt konnte man früher mit Komfortverzicht manches Kilogramm einsparen. Leichtere Sitze, kein Radio, keine Klimaanlage, Verzicht auf dicke Isolationsschichten und schwergewichtige Verkleidungen, usw. - all dies gehörte zum Massnahmen-Repertoire der Leichtbauer, auch schön demonstriert am Porsche 911 Carrera RS 2.7 (Lightweight) oder beim spätere 964 Cup/RS.
Wer braucht schon schwere Türgriffe, wenn’s eine Handschlaufe auch tut …






















