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Ferrari 250 GT Berlinetta “Tour de France” - Wolfgang Seidels Einsatzwagen am Gaisbergrennen von 1958
Zusammenfassung
Wolfgang Seidel war ein bekannter deutscher Rennfahrer, der aus Freude am Motorsport mit den unterschiedlichsten Fabrikaten rund um die Welt antrat. Dass es ihm der Ferrari 250 GT “Tour de France” angetan hat, war daher kein Zufall. Dass er beim Gaisbergrennen 1958 damit seine Kategorie gewann, hatte aber sowohl mit den legendären Qualitäten des Ferrari als auch mit seinen Fähigkeiten als Fahrer zu tun. Und der Palmares umfasste noch viele andere Siege und Platzierungen. Dieser Fahrzeugbericht erzählt die Geschichte des Ferrari 250 GT, der wegen seiner vier Gesamtsiege bei der Tour de France die Veranstaltungsbezeichnung als Beinamen erhielt.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Reglementsänderung als Chance
- Seriensieger an der Tour de France
- In vier Serien gebaut
- Beliebt bei den Privatfahrern
- Der zweite Tour de France für Seidel
- Rückkehr zum Gaisberg?
- Weitere Informationen
Geschätzte Lesedauer: 7min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Siege am Berg waren früher (und auch heute) nicht nur eine Frage des Fahrkönnens, sondern auch der richtigen Wagenwahl. Der Düsseldorfer Autoverkäufer Wolfgang Seidel war ein begabter Privatrennfahrer, der sich beim Gaisbergrennen am 15. August 1958 in seine bewährte Ferrari 250 GT Berlinetta setzte und prompt die Konkurrenz im Lauf um den “Aral-Preis”, der für verbesserte Tourenwagen über 1600 ccm Hubraum ausgeschrieben war, hinter sich liess. Mit zwei Laufzeiten von zusammen 10:52,6 Minuten distanzierte er die Fahrer Luigi Vilotti (auch auf einem Ferrari 3000 GT), Carl Peter Blamschein (Lancia Aurelia GT B20) und Erich Pagany (Austin-Healey 100) deutlich, während die beiden Mercedes-Benz 300 SL, ein BMW 507 und ein weiterer Ferrari 250 GT im Klassement überhaupt nicht mehr auftauchten.
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vielen Dank, dass Sie den Bericht zum Ferrari 250 GT Berlinetta aktuell aufgenommen haben, denn Wolfgang Seidel
ist ein Großonkel väterlicherseits gewesen, und er wohnte nicht weit weg von meiner heutigen Heimat Solingen,
in Meerbusch bei Düsseldorf.
In Düsseldorf arbeitete er in den ersten Jahren als Mechaniker, später als Werkstattleiter der Ferrari-Abteilung
von AUTO BECKER in Düsseldorf.
Dort konnte und durfte er nach Feierabend immer an seinen privaten Rennfahrzeugen schrauben, nur morgens
am nächsten Tag mußten die Bühnen ab 07.00 UHr wieder für´s Alltagsgeschäft geräumt sein!
Nach dem abrupten Ende seiner sportlichen Karriere in 1962 arbeitete er, der u.a. auch ein langjähriger Freund
von Graf Berghe von Trips war und gemeinsam mit ihm in der Scuderia Colonia Gründungsmitglied war, noch einige
Jahre als VErkaufsleiter in der Sportwagenabtelinug des europaweit bekannten Autohauses in Düsseldorf.
Einer von vielen Prominenten, dem er 1972 einen Ferrari verkaufte, hier einen 365 GTB/4 als Neuwagen, war kein
geringerer als der deutsche Fußballstar Günter Netzer.
Die Bilder von Netzer und seinem Ferrari gingen damals durch die gesamte Presse, auch meine damalige Lieblings-Jugendzeitung
"BRAVO" berichtete 1972 davon. 1974 kaufte Netzer bei meinem Großonkel noch einen Ferrai Dino 246 und später in 1977
einen 512 Berlinetta.
Leider habe kein Archiv über Wolfgang Seidel, auch mein Vater leider nicht und ich war damals noch zu jung (Jg. 1961) für das Fotografieren. Ich kann mich auch nur schwach an ihn erinnern, auch wenn er sonntags schonmal, aber eher selten, zum Kaffeetrinken bei meinen Eltern reinschaute.
Er kam übrigens immer in einem italienischen Sportwagen, ob offener Alfa, Lancia oder auch mal Ferrari....!
Ich weiß nur, dass wenn ich wußte das er kommen würde, ich mir schon eine halbe Stunde vorher die Nase am Wohnzimmerfenster platt gedrückt habe, mit welchem Auto er denn diesmal kommen würde.
Dann angekommen, habe ich direkt in meinen Autoquartetts nachgeschaut, ob dieser Wagen auch darin war und wenn er es dann war, habe ich am nächsten Tag in der Schule ganz stolz meinen Schulfeunden das Bild aus dem Quartett gezeigt und denen erzählt, dass jemand mit so einem Auto gestern bei uns zu Besuch war.
Natürlich glaubte mir das damals keiner, waren diese Fahrzeuge doch so teuer gewesen, vor allem die Italiener...!
Einen Ferrari kannten wir doch nur aus Büchern und eben aus dem Quartett.
In den späten 1980iger-Jahren ist er nach Süddeutschland umgezogen und leider hatten wir ein wenig den Kontakt über die Entfernung zu ihm verloren. Zum Schluß lebte er in einem Altenpflegeheim bei München.
Es war wirklich schade, dass er damals wegen AvD und der ONS seine Rennfahrerkarriere beenden mußte, aber diese "Beamtenclübchen" konnten keine Kritik, aus den eigenen Reihen schon gar nicht, vertragen.
Hätte man ihn, nach dem Zwischenfall am Nürburgring, für 1 oder 2 Rennen gesperrt, wären wohl alle damit einverstanden gewesen, aber erst lebenslängliche Sperre und dann noch für 2 Jahre, das ist nicht gerecht gewesen. Andere Fahrer kamen für ähnliche Fälle mit einer Verwarnung davon....!???
Aber Wolfgang war ein ziemlicher Dickkopf und hasste Ungerechtigkeit und das sagte er auch öffentlich, und das passte gewissen Funktionären eben nicht in den Kram und so wurde man ihn auf einfache Weise endlich los.....!
Übrigens setzten sich er und von Trips sehr für die Nachwuchsförderung ein, was den "Herren" ebenfalls mißfiel,
denn "Motorsport wäre nur was für Männer".
Zu dumm, denn gut, dass die beiden sich nicht um solche Meinungen scherrten, sonst hätte es später keinen Schumacher, Vettel, Frenzen, Rosberg usw. jemals mehr in Deutschland gegeben.
MfG
A. Seidel
herzlichen Dank für die histrorische einblicke in der Seidel Familie umd Wolfgang Seidel der ich (als Italiener) zugegeben nicht kannte, sehr interessant und was man nie in die Bücher lesen wird.
MfG
P.Francescatti