Der erste Kunststoff - Bakelit
Bereits 1906 wurde Bakelit, ein vollsynthetischer Kunststoff, patentiert. Es handelte sich um ein Phenol-Formaldehydharz und zu verdanken war er dem umtriebigen belgischen Erfinder/Chemiker Leo Hendrik Baekeland. Es war dies nicht etwa die erste bahnbrechende Entwicklung Baekelands, bereits vorher hatte er nämlich bereits ein neuartiges Fotopapier entwickelt, das er Eastman Kodak verkaufen konnte und damit ein gemachter Mann war. In der Folge begann er sich mit Elektrochemie zu beschäftigen und Naturstoffe wie Harze und Fasern zu untersuchen, mit Polymeren zu experimentieren. Und so entstand dann Bakelit. Produziert wurde Bakelit ab 1909 durch die Bakelite GmbH in Deutschland, später auch durch Union Carbide.
Mit diesem Werkstoff, der als Nachteil zwar spröde und brüchig ist, dafür aber elektrisch und thermisch isolierte, entstanden viele Objekte, die sonst undenkbar gewesen wären. So wurden schon bald die Gehäuse von Telefonen, Radios oder anderen Elektrogeräten aus Bakelit geformt, aber auch für Bedienungselemente, Steckdosen, Zündkerzenstecker, Verteilerkappen oder Vergaserisolierungen kam Bakelit zum Einsatz. Selbst für Autokarosserien wurden mit Baumwollfasern verstärkte Phenolharze eingesetzt und zwar beim ostdeutschen Trabant.
Und selbst heute, da es natürlich bereits eine Vielzahl anderer Kunststoffe mit verbesserten Eigenschaften gibt, kommt Bakelit noch immer zum Einsatz, etwa bei der Herstellung von Computer-Leiterplatten. Und als Sammlerstücke sind frühe Bakelitobjekte sowieso bereits gesucht




















