Fortschritt ist nicht immer praktisch
09.05.2018
Autobauer versuchen natürlich ständig, ihre Produkte zu verbessern und den Komfortbedürfnissen ihrer Kunden Rechnung zu tragen. Vielfach liegen sich sicher richtig, aber manche Lösung erstaunt zumindest im Rückblick.
Chrysler zum Beispiel montierte, wie andere Hersteller auch, Drucktastensteuerungen für die Bedienung des Wandlerautomaten. Anstatt dass man also eine Hebel auf der Mittelkonsole oder am Lenkrad verschiebt, drückt man auf den entsprechenden Knopf im Armaturenbrett, beim C300 der frühen Sechzigerjahre hatte man die Auswahl zwischen “reverse” (rückwärts), “neutral”, “drive” (fahren mit allen Fahrstufen), “second” (nur bis zum zweiten Gang hochschalten) und “first” (im ersten Gang bleiben). Soweit so gut.
Allerdings verlangen die Tasten nach einem arg starken Druck und die oberste Taste für den Rückwärtsgang liegt nur knapp unterhalb der Armaturenbrettkante. Je nach Geschicklichkeit reisst man sich einen Finger ab, verstaucht einen solchen oder hat einfach nicht die Fahrstufe drin, die man sich gewünscht hatte. Zudem ist die Wahl deutlich weniger intuitiv als die Selektion per Wahlhebel. Immerhin ist deutlich zu sehen, welche Fahrstufe gewählt ist.
Gangwahl per Drucktasten gab es übrigens nicht nur bei den Amerikanern, sondern auch bei Herstellern anderer Länder. So richtig praktisch war diese Bedienungsvariante aber eigentlich nie, aber das ist vermutlich Gewohnheits- und Geschmacksache.