Der Eigenwille des Blinkerschalters
05.05.2016
Wer sich in ein modernes Auto setzt, wird es vermutlich gar nicht realisieren, aber der Blinkerschalter ist nicht mehr, was er einst war. Vor Jahrzehnten nämlich war dies eine mechanische Einrichtung, die einschnappte und einen Elektroschalter betätigte, der wiederum das Blinkerrelais ansteuerte.
Heutzutage ist dies nur noch ein Sensor, der dem Computer mitteilt, zu blinken. Meist rastet der Hebel auch nicht mehr ein, sondern geht sofort in die Ausgangsstellung zurück. Und vielfach gibt es auch noch eine Antipp-Funktion, die die Blinker dreimal aufleuchten lassen. Wer fälschlicherweise auf die falsche Seite antippt, kann das Blinken nicht mehr stoppen, wenn man nämlich auf die andere Seite neutralisieren will, blinkt es einfach dort dreimal. Auch das Abschalten des Dauerblinkens muss gelernt sein, da der Blinkerschalter ja bereits in Neutralstellung zurückgekehrt ist.
Früher war das deutlich logischer, jedenfalls bei den meisten Autos. Geblinkt wurde, wenn der Schalter in der jeweiligen Stellung war, sonst nicht. Nicht, dass dies immer perfekt funktionierte. Wer zum Beispiel in einer Rechtskurve links blinken wollte, konnte daran von der Rückstellmechanik schon einmal gehindert werden ...
Allerdings gab es auch schon früher reichlich viele seltsame Ideen, wie ein Blinkerschalter funktionieren solle. Viele Fahrzeuge zum Beispiel hatten ihn rechts statt links vom Lenkrad, Peugeot hielt dieser Marotte lange die Treue. Noch vor den Blinker-Lenkstockhebeln gab es Wipp- und Drehschalter und auch diese hatten ihren Eigenwillen. Einige drehten sich zum Beispiel selbständig nach einer gewissen Zeit zurück, wohl um den Blinker zu schonen. Andere konnten schon gar nicht zum Einrasten bewegt werden.
Und dann gab es schliesslich früher auch noch das Handzeichen …