Supersportwagen waren und sind die Lieblingskinder vieler Magazine und Auto-TV-Sendungen. Fast jedes Kind kennt Lamborghini Diablo, Ferrari Testarossa oder den Porsche 959. Doch es gibt eine ganze Garde von Supersportwagen der Neunzigerjahre, die schon fast in Vergessenheit geraten sind. Einige wollen wir hier kurz in Erinnerung rufen.
Jaguar XJ 220 - der britische Überflieger der Neunziger
Eigentlich wurde der Jaguar XJ 220 bereits 1988 vorgestellt und natürlich erregte ein über 320 km/h schneller Wagen auch richtig viel Interesse, doch bis zum Produktionsstart vergingen noch vier Jahre und gerade einmal 275 Wagen konnten bis 1994 gebaut werden.
Mit gemessenen 343 km/h und 7:45.36 für eine Nürburgringrunde gehörte die fast fünf Meter lange und über zwei Meter breite britische Flunder zu den Schnellsten. Ein Sechszylindermotor mit zwei Turboladern reichte für deutlich über 500 PS. Und vom Design her wer der Jaguar definitiv speziell genug, um überall aufzufallen. Aber halt auch teuer genug, denn nur wenige Autokäufer waren bereit siebenstellige Summen für den Wagen anzulegen.
Vector W8 - die amerikanische Antwort auf Lambo und Co
Eine Mischung aus Kampfjet und Supersportwagen, eine Filmrequisite aus einem Science-Fiction-Film. Der Vector W8 lässt sich auf viele Arten beschreiben, eine Besonderheit ist er auf jeden Fall. Er war die amerikanische Antwort auf die Supersportwagen aus Italien und England. Nur erfolgreich war er nicht, trotz 600 PS Leistung und einer Spitze deutlich jenseits von 300 km/h.
Bereits 1977 tauchte der Vorgänger des Vector W8 erstmals in der hiesigen Presse auf.
1990 dann, also 13 Jahre später, wurde auf der Los Angeles Motor Show das “Produktionsmodell” des Vector gezeigt. Als Preis wurde rund CHF 265’000 angegeben.
Gerade einmal drei Autos entstanden jeweils in den Jahren 1990 und 1991, 1992 kamen weitere neun Wagen, 1993 eine Handvoll weitere in Komponentenform, dazu. Fertig. Im Vergleich zu anderen Supersportwagen war er kommod zu fahren, nicht zuletzt dank der serienmässigen Automatik. Und sein Cockpit mit Teilen aus den damals gängigen Düsenjets sorgte dafür, dass sich junge Fans die Nase an den Seitenscheiben plattdrückten.
Cizeta V 16 T - 16 Zylinder und ganz schön quer
Nur wenige schaffen es, ihre Träume und Visionen in Wirklichkeit entstehen (und fahren) zu sehen. Claudio Zampolli ist einer von ihnen. Der italienisch-stämmige Autofanatiker erträumte sich den ultimativen Supersportwagen und baute ihn entlang seiner Ideen und Visionen.
Der Cizeta V16T nahm lange vor dem Bugatti Veyron Superlative vorweg und ist bis heute einzig in seiner Art, denn ein V16-Triebwerk baute vorher und nachher keiner quer in einen Mittelmotorsportwagen ein. Das Design des keilförmigen Zweisitzers stammte von Marcello Gandini, der ja auch die berühmten Lamborghini Miura, Countach und Diablo gestaltete.
Vielen Sportwagenfahrer von damals war er zu teuer, nur 11 Autos wurden über mehrere Jahre ausgeliefert. Die meisten fahren noch. Und Claudio Zampolli träumt weiterhin ...
Dass man heute auf der Strasse einen Vector W8, einen Jaguar XJ 220 oder einen Cizeta V16T erblickt, dürfte ähnlich selten wie ein Lotto-Sechser sein. Sie alle zusammen auf ein Bild zu kriegen, dürfte sich als nahezu unmöglich gestalten.
Von Zeit zu Zeit tauchen einzelne Exemplare bei Versteigerungen auf, wie aktuell ein Vector W8 bei RM Auctions oder ein Jaguar XJ 220 bei Artcurial in Le Mans . Noch sind sie meist deutlich günstiger zu haben als zum damaligen Neupreis.
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