Kommt die grosse Zeit des Ferrari Testarossa noch?
02.02.2023
Vorgestellt auf dem Pariser Autosalon 1984 schaffte der Ferrari Testarossa sofort den Sprung auf die Fotoposter in Knabenzimmern rund um die Welt. Dabei half sicher auch, dass Sonny Crocket in der Fernsehserie Miami Vice einen frühen weissen Testarossa fuhr.
DM 222’300 oder CHF 180’000 kostete der 292 km/h schnelle Supersportwagen damals. 1986 verschwand der einzelne hoch montierte Aussenspiegel, kurze Zeit später auch die an einer Schraube montierten Aluräder, am Schluss auch noch die Klappscheinwerfer. Bis 1996 wurde der immer wieder verbesserte Testarossa (und am Schluss schlicht 512M genannte Mittelmotorsportwagen) gebaut und fast 10’000 Exemplare konnten verkauft werden, oft in roter Lackierung.
Wirklich selten war und ist er also nicht, was vielleicht auch die vorübergehend (2015-2019) etwas eingebrochenen Preise im Klassikermarkt erklären mag. Allerdings haben die Bewertungen jetzt wieder angezogen und gute Exemplare werden fast immer sechsstellig gehandelt, rare Lackierungen und Modellvarianten sogar noch deutlich höher. Auch niedrige Kilometerstände werden honoriert.
Einzelne Fahrzeuge wurden (Stand 2022/23) an Versteigerungen bereits für über EUR 200’000 vermittelt, sie haben also ihren einstigen Neupreis deutlich überschritten. Obige Grafik zeigt einen Auszug (ohne 512 M) aus der Zwischengas-Auktionsdatenbank .
Der Ferrari Testarossa ist eine Ikone, er sticht mit seinen besonderen Flanken und dem flachen, breiten Heck aus dem Gros der Sportwagen seiner Zeit heraus. Der Testarossa lässt sich auch im Alltagsverkehr einigermassen problemlos fahren. Und er ist ein “Poster-Car”, der gerade den Käufergenerationen, die nun vermehrt an Versteigerungen und im Privatmarkt auftreten, einst bereits als Neuwagen schon imponiert hat.
P.S. Die oben abgebildeten fünf schwarzen Vertreter der Testarossa-Baureihe wird RM/Sotheby’s an der diesjährigen Villa d’Este Versteigerung im Mai 2023 “ohne Mindestpreis” versteigern.