Zwei extreme Zeitgenossen der Fünfzigerjahre - Ferrari oder Fiat?
19.10.2013
Sie sind kaum zu vergleichen, aber sie existierten zur gleichen Zeit, der Fiat 500 C Topolino und der Ferrari 750 Monza. Wer wollte, konnte sich 1955 für 53’000 Franken einen von Scaglietti eingekleideten strassengängigen Rennwagen kaufen oder zehn Fiat 500 C Topolino (Listenpreis: CHF 5’450).
Der Ferrari hatte 16 Mal so viel Leistung und lief dem Fiat in der Höchstgeschwindigkeit um den Faktor 2.5 davon. Wenn der Fiat nach drei Schaltvorgängen endlich von 0 auf 80 km/h beschleunigt hatte, zeigte die Nadel beim Ferrari bereits 180 km/h oder mehr an.
Unvergleichlich also. Wobei, beide Autos hatten Motoren mit vier Zylindern und bremsten mit vier Trommelbremsen. Beide basierten auf einem stabilen Rahmen und boten zwei Personen Platz. Mit beiden Autos konnte man am Sonntag Morgen zur Molkerei fahren, um frische Milch zu holen. Aber nur der Ferrari gestattete es seinem Besitzer, an der Mille Migla, der Targa Florio oder in Goodwood mit guten Siegeschancen anzutreten, wenn das fahrerische Talent vorhanden war. Und dafür war eigentlich ein Faktor-10-Aufpreis nicht einmal übertrieben ...
Und noch ein Detail am Rande, ein sehr schöner Fiat 500C kostet heute kaum mehr als das Vierfache des damaligen Neupreises, während einer der rund 30 gebauten 750 Monza seinen Wert um mindestens den Faktor 40 gesteigert hat.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen, über beide Autos, einen Fiat 500 C aus dem Jahr 1949 und einen Ferrari 750 Monza von 1955 , haben wir diese Woche einen Bericht publiziert.