Erlebnisse an der Targa Florio Classic 2013, die trotz Absage stattfand
21.10.2013
Vier unerschrockene Teams fuhren im Oktober nach Sizilien, obschon die Targa Florio Classic 2013 fünf Tage (!) vor dem Start wegen Insolvenz des Veranstalters MAC Group abgesagt worden war. Warum auch nicht, hatte man doch Hotel, Fähre und Nenngeld bereits bezahlt und die Ferien dafür sowieso verplant.
Auf der Fähre erreichte uns unerwartet eine elektronische Botschaft des ACI Club Palermo, dass man mit Hilfe der Terra di Canossa Organisation, Ferrari SPA und dem Club nun selbst die Targa durchführen werde für die verbleibenden trotz der Absage angereisten Teilnehmer. Das war doch wenigstens ein Schimmer Hoffnung am Horizont. Es muss dazu erwähnt werden, dass gleichzeitig rund 75 Ferrari an der Targa gemeldet waren (Tribute Ferrari Targa Florio) und offensichtlich wollte man keinen allzugrossen Stunk mit den Ferraristi riskieren ...
Das Roadbook war bereits schon vorhanden, wenigstens etwas hatte die MAC Group noch auf die Beine gestellt, Hotels, Essen, Startnummern usw. wurden in 24-Stunden-Schichten innerhalb von drei Tagen auf die Beine gestellt. Respekt, die hätten wir so nicht für möglich gehalten.
Spätestens bei der Papierabnahme - immerhin waren es fast 100 Fahrzeuge zusammen mit den Ferrari-Sportwagen - wussten wir, dass das Abenteuer Targa Florio Classic 2013 doch noch ein Erfolg werden würde.
Die ersten zwei Tage fuhren wir durch die wunderschönen Landschaften Siziliens, durch abgesperrte Dörfer mit jubelnden Südländern und immer mit Begleitschutz der Polizia Stradale. Es war herrlich und alles andere als eine Kaffeefahrt.
Dann der Höhepunkt am dritten Tag: Wir nahmen die Original-Targa-Florio-Strecke in der langen und kurzen Version, also 70 respektive 105 Kilometer unter die Räder. Ich habe schon viele Rallyes erlebt, aber dermassen viele Kurven, Steigungen, herrliche Landschaften und soviel Charisma gibt es wohl kein zweites Mal.
Die Targa Florio ist mit nichts zu vergleichen. Wir hatten unseren Spass und wenn der ACI Palermo Wort hält - der Präsident Giancarlo Teresi hat uns versprochen, das älteste Rennen der Welt wird fortgesetzt - wir sind sicherlich nächstes Mal wieder dabei.
Und zu guter Letzt schaute für uns auch noch der zweite Gesamtrang heraus!