Zum Fünfzigjährigen zu Besuch am Revival der Drei-Städte-Rallye Mü-Wi-Bu
06.10.2013
Am 3. Oktober startete in München die “50 Jahre ADAC 3-Städte Rallye München-Wien-Budapest”. Die erste Etappe fand in Südbayern statt und passierte zwischen 11 und 12 Uhr die Landshuter Altstadt. An der Zeitnahmestelle in der Altstadt hatten sich bei sonnigem frischen Wetter zahlreiche Besucher eingefunden um die alten Schmuckstücke zu begutachten.
Von A wie Alfa Romeo bis V wie VW war einiges vertreten. Insgesamt waren rund 60 Fahrzeuge genannt. Das älteste Fahrzeug im Feld dürfte wohl ein BMW 503 aus dem Jahre 1953 gewesen sein, notabene über zehn Jahre älter als der legendäre Anlass. Neuestes Fahrzeug am Start war ein Lancia Delta Integrale aus dem Jahre 1993. Natürlich waren die sportlichen Marken BMW und Porsche wie nicht anders zu erwarten sehr stark vertreten.
Von Landshut aus führte die Route über schöne Landstraßen weiter über Neufahrn, Wallkofen nach Straubing. Das Wetter war sonnig, die Temperaturen relativ kühl, was die meisten Cabrio Fahrer dazu veranlasste, das Verdeck geschlossen zu lassen.
Bei dieser Rallye war vom gemütlichen bis zum sportlich ambitionierten Fahrer alles vertreten. Im Fahrzeugfeld fanden sich für einmal nicht die Supersportler aus dem Hause Ferrari, Jaguar und so weiter, sondern viele andere schöne Fahrzeuge, die dann auch artgerecht bewegt wurden. Ein schönes Revival mit Erinnerungen an den Ursprung der Veranstaltung, denn initialisiert wurde die 3-Städte-Rallye als Gemeinschaftsprojekt des österreichischen Automobilclubs ÖAMTC, des ungarischen Magyar Autoklub und des ADAC Südbayern bereits im Jahr 1963. Die Idee, in Zeiten des “kalten Krieges” eine grenzübergreifende Sportveranstaltung mit Ziel jenseits des “eisernen Vorhangs” zu organisieren, war mutig und politisch brisant, demonstrierte aber auch den Willen zur Völkerverständigung über ideologische Grenzen hinaus.
Vor 50 Jahren wurde die Langstrecken-Zuverlässigkeitsfahrt München-Wien-Budapest zum ersten Mal gestartet. Beinahe 30 Stunden benötigten damals die schnellsten Teilnehmer, die Strecke war materialmordend, an Schlaf war nicht zu denken.
Der Stellenwert der Veranstaltung war von Anfang an hoch, wurde sie doch in die Rallye-Europameisterschaft aufgenommen und bis Ende der Siebzigerjahre fuhr man die Zuverlässigkeitsfahrt nach ursprünglichem Modus. Auf der Siegerliste finden wir bekannte Namen, z.B. Aaltonen im Jahr 1965, Mäkinen im Jahr 1966, Andruet im Jahr 1970 oder Röhrl/Berger im Jahr 1973.
Auch die Liste der Siegerfahrzeuge liest sich wie das Who-is-Who des Rallye-Sports: BMC Cooper, Renault-Alpine (A110), Porsche 911, Opel Ascona 400, Opel Kadett GT/E, Fiat Abarth 131, Lancia Rallye 037, Audi Quattro Sport, Peugeot 205 T 16, ....
Ende der Siebzigerjahre musste man sich der Zeit anpassen und aus der Dauervollgasprüfung wurde eine klassische Strassen-Rallye mit Sonderprüfungen.