Das Winterauto – ein Widerspruch?
Während diesertage die Bilder von gestrandeten Teslafahrern, deren Akku auf die winterliche Tiefkühlung mit spontaner Tiefentladung reagiert hat, um die Welt gehen, lachen sich die Anhänger der verbrennungsgetriebenen Fortbewegung genüsslich ins Fäustchen. Schliesslich erzeugt so ein Zerknalltreibling schon prinzipbedingt immer genug Wärme für sicheren Betrieb. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass auch die Verbrennungskraftmaschine in ihren Jugendjahren im Winter gerne einmal den Dienst versagte.
Da gab es vereiste Vergaser, die den Durchfluss unterbanden; dickflüssiges Dieselöl, das die Selbstzündung verweigerte; oder – was verhinderte, dass man überhaupt ins Auto hineinkam – festgefrorene Türdichtungen. Immerhin die gehören im Zeitalter der permanent standgeheizten Elektroautos der Vergangenheit an. Und hoffentlich ebenso jene fahrlässigen Faulpelze, die ein eingeschneites Auto nur mit den Scheibenwischern reinigen.
Gerne wird heute auch vergessen, dass Ottomotoren nicht nur überhitzen, sondern auch unterkühlen konnten. Wenn etwa der Thermostat klemmte oder die Kühlerschürze nicht ausreichte und das Öl nicht auf Betriebstemperatur kam, lief die schlecht geschmierte Maschine mit stark erhöhtem Verschleiss – womit man im ärgsten Fall genauso antriebslos am Strassenrand endete wie die ladungslosen Teslafahrer.
Aber selbst wenn der Motor unabhängig von der Energiequelle störungsfrei läuft, birgt der Winter noch genug andere Unannehmlichkeiten, um dem Automobilisten das Leben schwer zu machen. Mangel an Haftreibung verhindert gelegentlich das Bremsen oder Lenken – glücklich, wer da gar nicht erst anfahren konnte. Schliesslich hat schon James Bond in tödlicher Mission erkannt, dass der Pferdeschlitten dem Auto im Winter überlegen ist. Nur müsste das mal jemand dem Strassenräumdienst sagen...


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