Ein Bentley namens Java
15.12.2022
Java ist eine Insel oder eine Programmiersprache, kann aber auch einfach für Kaffee stehen. Aber Java ist auch eine Bezeichnung eines Bentley , den es nur einmal gab. Im März 1994 stand der Bentley Java auf dem Genfer Automobilsalon und fiel tüchtig auf, auch weil man von Bentley in jener Zeit nicht allzu viele wirklich neue Autos gesehen hatte.
“auto motor und sport” schrieb dazu:
“Auch Bentleys Concept Java funkelt, allerdings in klassisch britischer Tradition. Trotz moderner, wahrscheinlich sogar strömungsgünstiger Karosserieform blieb dem sportlichen Cabrio-Coupé der Bentley-Kühlergrill und alle übrigen Adelsmerkmale erhalten. Ein zusammen mit Cosworth entwickelter 3,5 Liter-V8-Motor mit 32 Ventilen und Doppelturbolader könnte den Java bei „ausreichender Leistung“ auf eine Spitzengeschwindigkeit von 270 km/h beschleunigen, soll allerdings bei Tempo 250 elektronisch abregeln. Ein Hardtop aus Kohlefaser verwandelt den 4,74 Meter langen Viersitzer in ein harmonisches Coupé.”
Etwas mehr wusste die Automobil Revue zu berichten, immerhin 2/3 A3-Seiten wurden mit der Beschreibung des Prototyps bedruckt. Der Text endete mit den Worten:
“Das Java-Projekt von Bentley vereint traditionelle Werte und High-Tech in einem kompakten, aber dennoch prestigeträchtigen Luxusobjekt. Es ist zu hoffen, dass der Produktionsbeginn nicht allzu lange auf sich warten lässt.”
Doch es sollte nicht so sein. Der Prototyp fiel in die Zeit, in der Rolls-Royce und Bentley entschieden, mit BMW-Motoren zu arbeiten und da hatte eine parallele Weiterentwicklung des interessanten Prototyps wohl keine Priorität mehr. Der Wagen wurde aber nicht zerstört wie so viele andere Konzeptfahrzeuge, sondern er soll in etwas modifizierter Form an an Sultan von Brunai verkauft worden sein.
Natürlich erhielten die Pressevertreter damals eine ausführliche Dokumentation , die wir im Zwischengas-Archiv abgelegt haben, genauso wie das damalige Pressefoto .
