Zuffenhausens Saharastaub
06.12.2022
Supersportwagen steigen in die Höhe und dies nicht nur preislich, sondern auch bezüglich ihrer Bodenfreiheit. Auf dem Weg von der "Retro Classics Bavaria" aus Nürnberg zurück in die Schweiz ergab sich eine Begegnung der anderen Art. Obwohl auf der Autobahn bei Sindelfingen weder ein Sandsturm noch schwere Dünen zu bewältigen waren und einzig leichter Regen die Fahrbahn nass hielt, überholte mich ein Auto das der Rallye Paris-Dakar entsprungen ist. Der neue auf 2500 Exemplare limitierte 911 Dakar, erinnert an den ersten Gesamtsieg-Sieg von Porsche bei der Rallye 1984 mit René Metge und Dominique Lemoyne und bedeutete gleichzeitig auch den Beginn des Allradantriebs bei Porsche.
Die Lackierung ist wohl das einzig historisch anmutende Element an diesem Auto. Die Startnummer kann vom Kunden gewählt werden und die Aufschrift “Roughroads”, die natürlich an den damaligen Zigaretten-Sponsor erinnern soll, ist ein von Porsche geschützter Begriff.
Die Dakar Version liegt 50mm höher als der normale Carrera und kann seine Bodenfreiheit noch um weitere 30mm erhöhen, um auch mit extremen Terrain-Situationen fertig zu werden. Trotzdem aber kann man noch mit 170 km/h auf der höchsten Stufe über die Autobahn brettern. Angetrieben wird der Dakar vom 3,0-Liter-Biturbo-Boxersechszylinder, der gute 487 PS leistet und den Wagen bereits nach 3,4 Sekunden die 100-km/h-Marke knacken lässt.
Mit einer erhöhten Hecklast ermöglicht das Coupé dem Fahrer präzises Lenken auf Schotter und Geröll….. wer auch immer mit einem rund 300’000 Euro teuren Auto gerne auf solchem Terrain herumrast. Wem der Porsche "Roughroads" noch nicht genügt, der kann ja auch noch auf einen Lamborghini Huracan Sterrato "Offroad" ausweichen.
Weder Ferruccio Lamborghini noch Enzo Ferrari hätten sich wohl je vorgestellt, dass sich ihr Miura oder Daytona auch noch zum Geländewagen eignen müsse …