Fahrspass versus Stückzahlen
14.12.2018
Dass sich die Bewertung von Fahrzeugen unter anderem nach den produzierten Stückzahlen richtet, das wissen wir natürlich. Trotzdem muss man sich manchmal eigentlich schon wundern, wie sehr die Preise auseinander klaffen.
Nehmen wir als Beispiel den Lancia Stratos . Als ich mich zum ersten Mal damit beschäftigte, kostete ein Stratos, der kaum 500 Mal gebaut wurde, etwa gleich viel wie ein immerhin 12’000 Mal produzierter Ferrari 308 GTB/GTS .
Heute wird für einen guten Stratos gut und gerne das sechs- bis zehnfache eines 308 GTB/GTS bezahlt, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Am Fahrspass hat sich in den zwanzig Jahren eigentlich wenig geändert, beide Autos bereiten viel Fahrvergnügen, wenn auch mit anderen Vorzeichen. Im Stratos vergisst man nie, dass man eigentlich in einem verkappten Rallye-Auto sitzt, auch wenn es sich um einen Stradale handelt. Beim Ferrari 308 GTS, der ja ein deutlich breiteres Einsatzgebiet, vom Cruiser bis zum Granturismo-Kurvenkünstler, abdecken soll, kommt die Fahrfreude sicherlich auch nicht zu kurz, zumal der Achtzylinder-Mittelmotor-Sportwagen ja im Prinzip ein Nachkomme des Dino 246 GT/GTS ist, der wiederum den Antriebsstrang zum Stratos beitrug.
Langer Rede kurzer Sinn, Spass machen sie beide, aber heutzutage zu sehr unterschiedlichen Tarifen. Und Thomas Magnum hätte in einem Stratos ganz gewiss keinen Platz gefunden …