Wie die Käfer alle überrollten
13.12.2018
Als die Briten nach dem Krieg gefragt wurden, ob sie den Volkswagen haben wollten, da lehnten sie dankend ab. Zu unpraktisch erschien ihnen das Auto mit seinen nur zwei Türen, dem lauten luftgekühlten Motor im Heck, der nicht vorhandenen Heizung und der wenig gefälligen Karosserie ohne wesentlichen Stauraum. So durfte der Käfer vor Ort in Deutschland gebaut werden, anstatt dass die Pressen und Produktionshilfsmittel nach Grossbritannien abtransportiert worden wären, wie es mit dem Vorkriegs-Opel Kadett nach Russland geschah.
Und der Rest ist Geschichte. Der VW Käfer wurde zum meistproduzierten Auto der Welt mit 22 Millionen gebauten Exemplaren, die in über 150 Länder exportiert wurden. Er wurde zum Sympathieträger und zum Sinnbild des robusten einfachen Autos, das klassenlos fast alle Transportaufgaben schaffte. Und heute ist der Käfer mit der beliebteste und zulassungstechnisch der erfolgreichste Oldtimer in unseren Breitengraden.
Thorsten Link hat dazu unter dem Titel " Der Käfer - Volkswagen für die Welt " einen 45-minütigen Fernsehbeitrag für den SWR erarbeitet, der am letzten Montag zur besten Zeit abends ausgestrahlt wurde. Wer ihn verpasst hat, kann dies über die SWR-Mediathek nachholen oder über die Replay-Funktion seiner TV-Box, sofern vorhanden.
Er wird dabei nicht nur den überlegten Analysen von Carl Horst Hahn, der in den Achtzigerjahren VW-Chef war, zuhören können, sondern auch auf Sammler und Fans treffen, die den Käfer-Kult heute pflegen. Gezeigt werden zudem die ältesten überlebenden Exemplare der Vorserien- und Serien-Käfer, alte Käfer-Fernseh-Werbefilme … und vieles mehr. Interessant nicht nur für Käfer-Fans.