Original ist etwas nur, wenn es eben wirklich original ist (Frage der Woche)
20.06.2017
Es gibt wohl nur wenige Begriffe rund um alte Autos, die mit derart viel Vehemenz diskutiert und erörtert werden wie “original”. Man könnte es sich ja einfach machen und sagen, dass ein ein Wagen nur dann original erhalten sei, wenn er in allen Facetten (bis zum Lack und den Verschleissteilen) exakt dem Auslieferungszustand entspräche, dass also nie etwa an dem Fahrzeug gemacht wurde. Doch damit würde jegliches Fahren vermutlich verunmöglicht. So haben sich über die Zeit denn liberalere Definition oder Meinungen durchgesetzt, die auch “gelebten” Autos die Chance geben, noch als “original” bezeichnet zu werden.
Eine Reihe möglicher Definitionen setzten wir im Rahmen einer “ Frage der Woche ” unseren Lesern vor, um zu verstehen, wie “Originalität” denn heute verstanden wäre. Über 330 Antworten gingen ein.
Annähernd die Hälfte (48%) präferiert dabei einen ziemlich engen Originalitätsbegriff, will heissen, dass ein Auto in allen wichtigen Komponenten (Karosserie, Interieur, Motor, Getriebe) dem Auslieferungszustand entsprechen müsste, um noch als “original” gelten zu können. Selbst die Farbe müsste in diesem Falle mit dem ausgelieferten Farbton übereinstimmen.
Fast ein Viertel (23%) wäre bereit, bei der Farbe und auch bei Interieur und Karosseriedetails Kompromisse zu akzeptieren, solange Chassis, Motor und Getriebe noch diejenigen sind, mit denen der Wagen ausgeliefert wurde und Karosserie sowie Interieur dem nahekommen, was einst gebaut wurde.
Rund ein Fünftel (21%) verlangt höchstens, dass ein Auto sinngemäss dem Auslieferungszustand entspräche, dass die Teile aber nicht unbedingt von damals und vom selben Auto stammen müssten.
Immerhin 6% konnten sich mit keiner Definitionen anfreunden. Ein Leser schrieb uns: “Mir ist aufgefallen, dass Sie einen ganz wichtigen Aspekt, der zur Beurteilung der Authentizität eines Fahrzeuges unumstößlich dazugehört, in Ihrer Fragestellung ganz ausgelassen haben. Die „continuous history”, also die nachgewiesene durchgängige Historie seit Auslieferung des Fahrzeuges.”
Darüber könnte man natürlich trefflich diskutieren. Ist die Geschichte nötig, um die Authentizität des Autos und seiner Teile zu prüfen oder ist sie sozusagen ein Teil des Autos?
Andere Leser fanden die ganze Fragestellung sowieso überflüssig.
Hier folgt nun noch das grafisch aufbereitete Ergebnis der Umfrage:
Bereits läuft die nächste Frage der Woche, bei der es um den 3D-Druck und dessen Rolle bei der Ersatzteilbeschaffung der Zukunft geht.
Und natürlich kann man weiterhin
alle bisherigen Ergebnisse zu den “Fragen der Woche”
im entsprechenden Themenkanal nachlesen.