Als kundige Heimwerker noch selber ein Auto bauen konnten
04.06.2017
Man kann sich das heute eigentlich kaum mehr vorstellen mit den heutigen Autos. Sie kaufen einen gebrauchten Opel Astra oder VW Polo und bauen ein anderes Auto daraus, ein komplett anderes Fahrzeug? Unmöglich.
Vor 40 Jahren aber war dies ein richtiger Trend. Die Fahrgestelle von gebrauchten VW Käfern waren günstig zu haben, die meist verbeulte oder verrostete Karosserie schraubte man in der heimischen Garage ab und setzte dann eine Plastikschale darauf, die man als Bausatz vergleichsweise preisgünstig erhielt. Für Innenraum und Lackierung konnte man seine ganze Phantasie und Kreativität einsetzen, kein Wunder sah kein Buggy aus wie der andere.
Gemeinsam war ihnen das bereits erwähnte Käfer-Chassis, die offene Bauweise und - meist - das bewährte Käfer-Hauptinstrument im Armaturenbrett.
Und die Buggies verwandelten sich während ihres Lebens oft gleich mehrfach, neue Besitzer drückten ihnen wieder ihren eigenen Stempel auf, montierten breitere Räder, andere Sitze oder lackierten ihn nach ihrem Geschmack neu. Über Originalität eines Buggies zu sprechen, ist daher in den meisten Fällen müssig.
Hunderttausende von Buggy-Bausätzen wurden von Firmen wie Meyers Manx, GP, Apal, Albar, Karmann und anderen verkauft, nur ein Teil davon hat es je auf die Strasse geschafft. Tatsächlich gibt es heute noch Leute, die einen unbenutzten Bausatz lagern, oder aber einen aus dem Verkehr gezogenen VW Buggy in ihrer Garage abgestellt haben.
Auf der Strasse unterwegs ist heute leider nur noch ein geringer Teil des einst so beliebten Freizeitmobile. Dabei eignet sich der Buggy so gut wie kaum eine andere Fahrzeugart, im heutigen Strassenverkehr noch Fahrfreude zu bereiten, denn er ist robust, weitgehend temperaturstabil und macht auch Spass bei niedrigem Tempo, vor allem natürlich bei gutem Wetter, wenn man ihn offen fahren kann.
Am gestrigen Kunststoff-Autotreffen “Fantastic Plastic” jedenfalls waren fast 20 VW Buggies vertreten und sie zeigten die ganze Vielfalt des Themas, auch wenn ein ganz frühes Exemplar wie der Meyers Manx fehlte. So farbig die Buggies, so vielfältig deren Fahrer und deren Ideen. Die Szene ist individuell geblieben und hat zum Ziel, so viele der damaligen Wagen wie möglich auf der Strasse zu behalten.
Ein bildreicher grosser Bericht über “Fantastic Plastic” folgt in den nächsten Tagen.