Geht das? Ein Phänomen namens “Restomod”
16.12.2016
Es ist natürlich ein Trend, der vor allem in den USA heimisch ist. Und von dort zu uns herüber schwappt. Man spricht von “Restomod”. Das Wort setzt sich aus Restaurieren und Modifizieren zusammen. Gemeint ist der Ansatz, ein altes Auto mit modernen Teilen so aufzurüsten, dass es zwar noch optisch teilweise dem Original entspricht, dank moderner Technik aber günstiger zu unterhalten und auf der Strasse schneller und sicherer zu fahren ist.
Einige Beispiele werden in der kommenden Kissimmee-Versteigerung von Mecum im neuen Jahr unter den Hammer kommen. Zwei wollen wir hier kurz ansprechen.
Da wäre einmal die Chevrolet Corvette C2 von 1963, ein rares Modell mit der zweigeteilten Heckscheibe (Bild oben). Unter der Haube sitzt eine neue GM LS3-Maschine mit 525 PS, als Getriebe dient eine Tremec-Fünfgangschaltung. Die Aufhängungen stammen von der Corvette C5 und C6, die Scheibenbremsen (die gab es an der Corvette 1963 noch nicht) und die 18- und 19-Zoll-Räder entlarven die neue Technik auch von aussen. Angeboten wir die restomodifizierte Corvette übrigens für USD 350’000 bis 450’000.
Etwas weniger sportlich vom Ursprung her, aber kaum weniger extrem ist der Chevrolet Impala von 1961 als Kombi. Ein V8-Motor mit 473 ci überträgt seine Kraft via ein Tremec-Fünfganggetriebe auf die Hinterachse. Sowohl an der Karosserie wie auch am Fahrgestell wurde eifrig modifiziert, selbst optisch hat der Wagen mit dem Original nur noch beschränkt etwas zu tun. Nun wurden USD 300’000 bis 375’000 als Wert angesetzt.
Zulassungstechnisch wären diese beiden Autos sicherlich schwierige Fälle hierzulande. Ob es richtig ist, wertvolle Originalsubstanz einer derartigen Modifikation zu opfern, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich selber mag die originale C2 und käme sicherlich nicht auf Idee, sie so zu verändern. Dazu ist sie doch einfach zu attraktiv.