Sie erinnern sich vielleicht an den James-Bond-Film “Licence to Kill” (in Deutsch: “Lizenz zum Töten”). An diesen Filmtitel dachte vielleicht der eine oder andere, als er in Paris an der Rétromobile die Sammlung Baillon betrachtete, die am 6. Februar 2015 zu fast unglaublich hohen Preisen versteigert wurde.
Bei näherer Inspektion präsentierten sich viele der Autos in einem sehr zerfallenen Zustand und weniger als Restaurierungsobjekte als eher als rollende Skulpturen oder Kunstwerke, die es verdient haben, einfach in ihrem aktuellen Zustand ausgestellt und betrachtet zu werden. Nichtsdestotrotz werden wir natürlich die einmaligen und besonderen Einzelkarosserien wie die drei Saoutchik-Autos in einigen Jahren wieder in neuem Glanz an prominenten Concours-Veranstaltungen sehen.
Man war sich allerdings weitgehend einig in Paris, dass dies dann wohl eher Recreations oder komplette Neuaufbauten sein werden und der Anteil an originalem Material nicht allzu hoch sein dürfte. Wer sich also für Euro 350’000 bis 1’450’000 eines dieser wertvollen Unikate sicherte, erwarb damit also im Prinzip auch die Lizenz für einen Nachbau des Einzelstücks und wird vielleicht schon bald über zwei Autos verfügen, nämlich den Scheunenfund und das neuaufgebaute “Original”. Aber vielleicht täuschen wir uns ja auch, und die Substanz unter dem Rost ist deutlich besser erhalten als der Rost ...
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Da gäbe es auch noch die Variante, solch einen teuren Schrotthaufen so zu konservieren, dass er der Nachwelt als Relikt einer versunkenen Zeit im praktisch gefundenen Zustand als handwerkliches Kunstobjekt das Haus eines Begüterten ziert. Würde ich machen hätte ich eine ganz grosse Portokasse. Daneben würde ich mir vielleicht einen Caterham oder Morgan leisten, mit dem man auch jeden Tag fahren kann, Ersatzteile erhält und sich in einem Club mit Kollegen austauschen kann. Etwas überspitzt: "Eine Woche reparieren und danach einen Tag fahren" (mein Landrover Serie I 1950), da hält sich der Spass auch mal in Grenzen!
Martin Frey frey.m@bluewin.ch
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