Generationen-Konflikt - Lotus Esprit
12.06.2014
Als Lotus den Esprit im Jahr 1975 präsentierte, blieben den Besuchern des Pariser Autosalons die Mäuler offen vor lauter staunen. Giugiaros Form, die weitgehend aus einem Keil und vielen geraden Linien bestand, beeindruckte und machte den Wagen zum Magneten des Salons. Dabei waren eigentlich alle auf den Esprit vorbereitet gewesen, denn ein Prototyp wurde schon 1972 am Genfer Autosalon erstmals gezeigt.
Erst 1976 konnten die ersten Käufer ihren Esprit im Empfang nehmen und wenig später wurde 1978 aus dem S1 schon der S2, der vieles besser konnte, ohne grundsätzlich anders zu sein. Es folgte der S 2.2 mit dem grösseren 2,2-Liter-Motor und dann der S3, den es dann auch mit Turbolader gab. 1987 schliesslich wurde die Giugiaro-Kreation durch den Stevens-Esprit abgelöst und dann bis ins neue Jahrhundert in den unterschiedlichsten Konfigurationen mit Vier- und Achtzylindermotoren weitergebaut. Dann war Schluss und aus dem vor einiger Zeit angekündigten neuen Esprit ist nichts geworden (bisher).
Die Zeitschrift EVO verglich vor rund einem Jahr die verschiedenen Esprit-Modelle und fuhr unter anderem einen (James-Bond-weissen) S1 und einen S3 (Essex) Turbo (auf der Rennstrecke). Nicht ganz unerwartet präferierten die EVO-Leute einige der modernen (und stärkeren) Esprit-Varianten, doch der S1 kam überraschend gut weg, nicht zuletzt dank des tiefen Gewichts von knapp über 1000 kg und weil ihm keiner seiner Nachfolger an Ehrlichkeit und Geradlinigkeit nahe kam.
Esprit S1 Modelle haben heute Kultstatus und dies nicht nur wegen des fast schon psychedelischen Interieurs, das so schwer zu erhalten ist.
Dem direkten Nachfolger, dem S2, haben wir vor einiger Zeit einen umfangreichen Bericht gewidmet.