Borgward und die Spuren in der Architektur
19.02.2014
Im Sommer 1957 kommunizierte der Schweizer Borgward-Importeur A. P. Glättli stolz und mit einem ganzseitigen Inserat (siehe ganz unten) in der Automobil Revue den Bezug seines Neubaus in Dietlikon. Man hatte ein modernes Gebäude erstellt und blickte voller Hoffnung in die Zukunft.
In der Automobil Revue vom 19. Juni 1957 wurde unter dem Titel “Borgward in der Schweiz” ein kurzer Absatz über den Neubau veröffentlicht:
“An der Strasse Zürich - Winterthur hat die Importfirma der beiden Marken Borgward und Goliath, A. P. Glättli, ihren Hauptsitz in Dietlikon, der in den vergangenen Wochen Gegenstand einer grosszügigen Erweiterung war, im Beisein von Dr.- Ing. h. c. C. F Borgward, des Zürcher Regierungsratspräsidenten Dr. König sowie weiterer Gäste in einer schlichten Feier eröffnet. Der Neubau enthält alle für einen modern organisierten Grossbetrieb der Automobilbranche notwendigen Abteilungen von den Lagerhallen über die spezialisierten Werkstätten bis zum Fernschreiberraum.”
Die Borgward-Gruppe verfügte Ende der Fünfzigerjahre über ein reichhaltiges Fahrzeugprogramm, das vom Kleinwagen bis zur luxuriösen Limousine sowie Angeboten im Nutzfahrzeugbereich ging. Die A. P. Glättli hatte also gute Gründe, in den Ausgbau zu investieren.
Die finanziellen Schwierigkeiten und der unter dubiosen Umständen eintretende Konkurs der Firma Borgward anfangs der Sechzigerjahre beendete allerdings jäh die Ausbaupläne des Schweizer Importeurs.
Heute erinnern sich nur noch Eingeweihte an die Automarken Borgward, Goliath oder Lloyd, von den Strassen sind sie schon lange verschwunden.
Aber das Gebäude, das hat die Zeit überlebt! Eine kurze Google-Suche zeigt es an der Neuen Winterthurerstrasse in Dietlikon in alter Pracht, nur dass die Mieter heute ganz anderen Geschäften nachgehen als einst der Erbauer A. P. Glättli.