Ein kaum beachtetes Jubiläum – 50 Jahre Datsun 1600
Kaum jemand hat hierzulande darüber ein Wort verloren, dabei könnte dieses Auto, das 2017 seinen 50. Geburtstag feiert, durchaus einen erheblichen Beitrag für die Akzeptanz des japanischen Autos hierzulande geleistet haben. Wir reden vom Datsun 510, der in unseren Breitengraden als Datsun 1600 verkauft wurde, bei den Japanern aber auch Bluebird genannt wurde. Vorgestellt wurde der Datsun 510 an der Tokyo Motor Show im Oktober 1967, so erklärt sich dann auch der runde Geburtstag.
Sogar mein Vater legte sich, nach über 10 Jahren Käfer-Fahren, einen solchen Wagen zu, in Ockergelb gespritzt. Der Wagen hatte vier Türen, einen geräumigen Kofferraum, ein serienmässiges Radio und bot deutlich bessere Fahrleistungen als der brave Wolfsburger vorher. Das war auch kein Wunder, denn schliesslich leistete der mit obenliegender Nockenwellen ausgestattete Vierzylinder 96 SAE-PS und wog nur 910 kg. Und er hatte ein modernes Fahrwerk mit Einzelradaufhängungen rundum. Kein Wunder, nannten ihn einige den kleinen BMW Japans. Vermutlich hatten die Datsun-Ingenieure den 1600-2 auch wirklich genauer studiert, einige Parallelen jedenfalls fielen auf. Der 510 wurde als viertürige Limousine, als Kombi und Coupé produziert, nicht alle Varianten gelangten nach Zentraleuropa.
Die Automobil Revue testete ein frühes Modell im April 1968 und vergab gute Noten. Auch die ADAC Motorwelt nahm sich noch im Oktober 1972 einen der letzten Datsun 1600 vor und attestierte ihm 16 Sekunden für den Spurt von 0 bis 100 km/h und 163 km/h Spitze. Und dies alles bei einem niedrigen Verbrauch von 10,1 Liter pro 100 km. Die Plastiksitze und die schlechten Kaltlaufeigenschaften aber überzeugten die ADAC-Mannen nicht, die reichhaltige Serienausstattung dafür umso mehr. Und der Preis von DM 8890 ging dafür auch in Ordnung. In der Schweiz waren es 1968 noch 9650 Franken.
Es gab ihn dann auch noch als 1300-er und später mit 1,4-Liter-Motor. Und es gab die 1600 SSS-Ausführung, die auch die Basis für den ersten East-African-Safari-Rally-Erfolg für Datsun sorgte. 1970 siegten Edgar Herrmann und Hans Schüller im 130 PS starken Datsun 1600 SSS in Kampala und auch auf den Plätzen 2, 4, 7, sowie 11 landete jeweils ein Datsun. Ein eindrücklicher Erfolg!
Die kompakte Datsun-Limousine (Länge 412 cm, Breite 156 cm, Höhe 140 cm) verkaufte sich auch ganz gut, wurde aber schon 1971 vom deutlich amerikanischer gezeichneten Nachfolger 160/180B (Baureihe 610) abgelöst.
Anzumerken wäre noch, dass “unser” Datsun 1600 nicht alt wurde, eine unverschuldete Frontalkollision beförderte ihn auf den Abbruch und die Grosstante ins Krankenhaus. Etwas ähnlich Spritziges kaufte mein Vater dann erst einige Jahre später wieder, als ich ihn zu einem Alfasud überredete …
P.S. Mehr Bilder zum Datsun 510/1600 gibt es natürlich auch im Bildarchiv auf Zwischengas.



























