Ein Foto in zehn Sekunden
23.01.2013
Zu Zeiten des Jaguar E-Types kannte das Polaroid-Foto jedes Kind.
Edwin Herbert Land stellte am 21.2.1947 auf der Versammlung der Optical Society of America eine revolutionäre fotografische Aufnahmetechnik vor - Fotos, die sich selber entwickelten und nach rund zehn Sekunden sichtbar waren.
Ab 1963 waren die Polaroid-”Filme” auch in Farbe erhältlich und nach rund einer Minute sichtbar. Profi-Fotografen nutzten diese Technik, um Lichtführung, Belichtung, störende Reflexe oder Schlagschatten, zu kontrollieren. Das „Pola“ war nahezu identisch zum später belichteten Dia.
Der bei späteren Polaroid-Varianten sichtbare Entwicklungsprozess erinnerte ein wenig an Zauberei, die raffinierte Technik wurde bewundert. Aber auch auf dem Polaroid war nur zu sehen, was auch wirklich fotografiert werden konnte. Auf dem hier gezeigten Polaroid-Werbesujet ist das Model auf dem Bild im Auto sitzend zu sehen, im Hintergrund aber steht das Modell vor dem Auto. Die Dame hatte halt eben 10 Sekunden Zeit um auszusteigen ...
Im heutigen digitalen Zeitalter kann man über diese teure Technik nur noch schmunzeln. Kostete doch damals eine Packung mit 20 professionellen „Farb-Polas“ in der Grösse von 9x12cm rund 120 Franken, was einen Einzelbildpreis von 6 Franken ergab. Doch damals waren wir froh über die Schützenhilfe der „Polas“, denn sie gaben uns eine grosse Sicherheit, vor Ort das Richtige getan zu haben und man war gefeit vor bösen Überraschungen. Diese Versicherung war noch immer billiger, als die Wiederholung eines gesamtes Shootings, falls das überhaupt möglich gewesen wäre.