Jo Siffert und sein kleiner grosser Fan
07.07.2011
Heute wäre Jo Siffert 75 Jahre alt geworden. Ein guter Grund, zurückzublicken.
Im Jahre 1969, ich war damals neun Jahre jung, besuchte ich mit meinem Vater den Merchandising-Shop von Jo Siffert in Fribourg, wo das Foto entstand.
Mein Vater hatte das Glück, Seppis gesamte Laufbahn live mitverfolgen zu können. Kennen gelernt hatten sie sich anfangs der Sechzigerjahre in Monaco. Siffert war das Geld ausgegangen und er brauchte dringend Benzin für die Rückreise. Mein Vater lieh ihm einige Franc und 50 Schweizer Franken. Dieses Geld war für die Zukunft gut angelegt. Seppi war ihm ewig dankbar und zahlte es doppelt und dreifach zurück, indem er für meinen Vater fast jederzeit verfügbar war. So trafen wir ihn auch diverse Male in seiner Garage in Fribourg und ich darf mich geehrt fühlen, ihn noch persönlich gekannt zu haben.
Ein lustiges Erlebnis mit ihm hatte ich in Luzern. Er gab an der Pilatusstrasse in einem Uhrengeschäft für seinen damaligen Sponsor „Heuer“ Autogramme. Ich wollte unbedingt hin und mein Vater meinte: „sag ihm einen lieben Gruss von mir, dann kriegst du so viele Autogramme wie du willst“.
Nach ewigem Kolonne-Stehen stand ich dann endlich vor ihm und sagte klar und deutlich: „Noch einen lieben Gruss von meinem Vater“.
Die Enttäuschung war gross, denn Siffert hatte mich nicht erkannt und so bekam ich nicht mehr als alle anderen. Wie auch hätte mich Siffert in der grossen Menge von Fans erkennen sollen, da ich doch den Namen meines Vaters gar nicht genannt hatte.
Ich habe Seppi nicht nur als sensationeller Rennfahrer, sondern auch als ausserordentlich netten Menschen in Erinnerung.
Und es freut mich, dass meinem Freund Marcel Fässler in diesem Jahr das Kunststück gelungen ist, welches Siffert knapp verfehlt hatte, der Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans!
Zum Anlass seines 75. Geburtstag hat Zwischengas einen Rückblick auf sein Leben veröffentlicht.